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An Exposition of the on the Hebdomads of Boethius
In seinem Werk aus dem sechsten Jahrhundert, das gemeinhin als De hebdomadibus bekannt ist, stellt Boethius (ca. 480-524) die Frage, wie geschaffene Dinge oder Substanzen so gut sein können, wie sie sind - d. h. gut allein durch ihre Existenz -, ohne mit der Quelle aller Güte, Gott, identisch zu sein, der als die Güte selbst verstanden wird. In seinem im dreizehnten Jahrhundert verfassten Kommentar versucht der heilige Thomas von Aquin, das von Boethius behandelte Problem zu erklären und die Lösung des Boethius zu erläutern. Dabei schlägt der Engelsarzt jedoch eine weitergehende Analyse des Guten vor, die auf seiner eigenen metaphysischen Perspektive beruht. Dennoch kann seine Sichtweise als Fortsetzung der Betonung gesehen werden, die Boethius selbst auf den Begriff der Schöpfung - des Ins-Sein-Bringens - als entscheidend für das Verständnis der vorliegenden Problematik gelegt hat.
Die Einleitung zu dieser Übersetzung liefert einen kritischen historischen Hintergrund, einschließlich einer Darstellung des Einflusses von Cicero und Augustinus, zum Verständnis von Boethius' Auffassung des Seins bzw. der esse. Auf der Grundlage historischer und textlicher Analysen bekräftigen die Autoren die "traditionelle" Interpretation, die besagt, dass esse für Boethius eher eine Form als einen bestimmten Akt des Seins bezeichnet. Indem sie den Unterschied zwischen Boethius' und Aquins Positionen zur esse und zur Güte und damit zum Verhältnis von esse und Güte darlegen, zeigen Schultz und Synan nicht nur, dass Aquin die Haltung des Boethius respektierte, sondern dass seine eigene Position als eine Entwicklung im Einklang mit dem Denken seines Vorgängers angesehen werden kann.
Die englische Übersetzung selbst, die auf einer Seite mit der kritischen Leonin-Ausgabe des lateinischen Textes von Aquin aus dem Jahr 1992 versehen ist, bleibt dem Text treu und ist gleichzeitig klar und gut lesbar. Das Werk wird für diejenigen wertvoll sein, die sich für die grundlegenden philosophischen und theologischen Fragen der mittelalterlichen Denker interessieren, aber auch für diejenigen, die sich für das metaphysische Denken von Aquin interessieren.
ÜBER DIE ÜBERSETZER:
Janice L. Schultz ist Professorin für Philosophie am Canisius College und Autorin zahlreicher Artikel zur thomistischen Ethiktheorie. Der verstorbene Msgr. Edward A. Synan war Senior Fellow Emeritus am Päpstlichen Institut für Mittelalterliche Studien in Toronto und Professor Emeritus für Philosophie an der Universität Toronto. Er war Autor von acht Büchern und zahlreichen Artikeln und Rezensionen über das mittelalterliche Denken und die jüdisch-christlichen Beziehungen.
LOB FÜR DAS BUCH:
"Was aus diesem faszinierenden Buch hervorgeht, ist ein Bericht des letzten Römers über das Gute und die Existenz.
Eine aktive Interpretation dieses Werkes durch den Engelsarzt.
Und ein hilfreicher einleitender Essay, in dem die Übersetzer die Mechanismen der Neuinterpretation des Thomas diskutieren. Daher ist dieser Band für Menschen mit einem breiten Spektrum von Interessen (Metaphysik, spätantike Philosophie, Hermeneutik...) von Bedeutung. Das Buch ist eine hervorragende Arbeit."--A. M. C. Cassidy, Das Heythrop Journal.