Bewertung:

Das Buch „Creating a Learning Society“ von Stiglitz und Greenwald enthält eine umfassende Analyse der Rolle von Lernen und Wissen für Wirtschaftswachstum und Produktivität. Während es für seine strengen mathematischen Beweise und aufschlussreichen Diskussionen über die Bedeutung des Lernens gelobt wird, empfinden einige Leser es als unnötig kompliziert und dicht. Insgesamt wird das Buch als wichtiger Beitrag zum wirtschaftswissenschaftlichen und -politischen Diskurs angesehen.
Vorteile:⬤ Enthält wichtige Erkenntnisse über Lernen und Wirtschaftswachstum.
⬤ Reich an mathematischen Beispielen und Modellen.
⬤ Bietet eine kritische Perspektive auf bestehende wirtschaftspolitische Maßnahmen und Institutionen.
⬤ Behauptet, dass Bildung und Innovation für den gesellschaftlichen Fortschritt unerlässlich sind.
⬤ Geschrieben von einem angesehenen Autor der Wirtschaftswissenschaften, was es glaubwürdig und maßgebend macht.
⬤ Gilt als zu komplex und technisch, was den Zugang für manche Leser erschwert.
⬤ Beschrieben als eine dichte und langsame Lektüre, die eine sorgfältige Verdauung komplexer Ideen erfordert.
⬤ Einige kritisieren den Mangel an zukunftsorientierten Analysen zu neuen Technologien und Marktveränderungen.
⬤ Der hohe Preis für die Kindle-Ausgabe könnte potenzielle Leser abschrecken.
(basierend auf 29 Leserbewertungen)
Creating a Learning Society: A New Approach to Growth, Development, and Social Progress
Es ist seit langem bekannt, dass ein höherer Lebensstandard aus technologischen Fortschritten resultiert und nicht aus der Anhäufung von Kapital. Es ist auch klar geworden, dass das, was die entwickelten von den weniger entwickelten Ländern wirklich trennt, nicht nur eine Kluft bei den Ressourcen oder der Produktion ist, sondern eine Kluft beim Wissen. Tatsächlich hängt das Wachstumstempo der Entwicklungsländer weitgehend von der Geschwindigkeit ab, mit der sie diese Lücke schließen.
Um zu verstehen, wie Länder wachsen und sich entwickeln, ist es daher wichtig zu wissen, wie sie lernen und produktiver werden und was die Regierung tun kann, um das Lernen zu fördern. In Creating a Learning Society beleuchten Joseph E. Stiglitz und Bruce C. Greenwald die Bedeutung dieser Erkenntnis für die Wirtschaftstheorie und -politik. Ausgehend von Kenneth J. Arrows Schrift "Learning by Doing" aus dem Jahr 1962 erklären sie, warum sich die Produktion von Wissen von der anderer Güter unterscheidet und warum Marktwirtschaften allein in der Regel kein effizientes Wissen produzieren und weitergeben. Das Schließen von Wissenslücken und die Unterstützung von Nachzüglern beim Lernen sind von zentraler Bedeutung für Wachstum und Entwicklung. Aber die Schaffung einer lernenden Gesellschaft ist ebenso wichtig, wenn wir den Lebensstandard in den fortgeschrittenen Ländern nachhaltig verbessern wollen.
Indem sie verständliche Prosa mit technischer Wirtschaftsanalyse kombinieren, liefern Stiglitz und Greenwald neue Modelle des "endogenen Wachstums", die das bisherige Denken über nationale und globale Politik- und Handelsregelungen auf den Kopf stellen. Sie zeigen, dass eine gut konzipierte staatliche Handels- und Industriepolitik dazu beitragen kann, eine lernende Gesellschaft zu schaffen, und wie schlecht konzipierte Regelungen zum geistigen Eigentum das Lernen bremsen können. Sie erläutern auch, wie sich praktisch jede staatliche Politik sowohl positiv als auch negativ auf das Lernen auswirkt - eine Tatsache, die die politischen Entscheidungsträger erkennen müssen. Sie zeigen auf, warum viele politische Standardrezepte, insbesondere diejenigen, die mit "neoliberalen" Doktrinen verbunden sind, die sich auf statische Ressourcenzuweisungen konzentrieren, das Lernen behindert haben. Zu den provokanten Schlussfolgerungen gehört, dass Freihandel zu Stagnation führen kann, während ein breit angelegter Schutz der Industrie und Wechselkursinterventionen Vorteile bringen können - nicht nur für den Industriesektor, sondern für die gesamte Wirtschaft.
Der Band schließt mit kurzen Kommentaren von Philippe Aghion und Michael Woodford sowie von den Nobelpreisträgern Kenneth J. Arrow und Robert M. Solow.