Bewertung:

Joseph Stiglitz' Buch „People, Power, and Profits“ befasst sich mit dem Versagen des amerikanischen Kapitalismus und plädiert für einen „progressiven Kapitalismus“ als Lösung für die wachsende Ungleichheit und andere wirtschaftliche Herausforderungen. Stiglitz übt Kritik an der neoliberalen Politik und skizziert seine Vision einer gerechteren Gesellschaft durch staatliche Eingriffe und Regulierung, wobei er Vergleiche zu erfolgreichen sozialdemokratischen Modellen in Europa zieht.
Vorteile:⬤ Die klare und verständliche Sprache macht komplexe wirtschaftliche Ideen verständlich.
⬤ Bietet eine gründliche Diagnose des derzeitigen Wirtschaftssystems und seiner Fehler.
⬤ Bietet konkrete politische Vorschläge zur Verringerung der Ungleichheit, zur Verbesserung der Bildung und zur Bewältigung des Klimawandels.
⬤ Stiglitz' historischer Kontext hilft, die Entwicklung aktueller Themen zu verstehen.
⬤ Viele Leser fanden das Buch aufschlussreich und hoffnungsvoll, da es zum Nachdenken über konkrete Veränderungen in der Gesellschaft anregt.
⬤ Kritik an dem Buch: Es fehlen empirische Daten und Diagramme zur Untermauerung der Behauptungen.
⬤ Einige Leser halten das Buch für politisch voreingenommen und befürworten eine progressive Agenda ohne ausreichende Kritik an der Politik der Demokraten.
⬤ Das Buch kann in seinen Lösungen für komplexe Probleme als zu einfach erscheinen.
⬤ Einige Leser sind der Meinung, dass es die Nuancen der Wirtschaftsgeschichte und der bestehenden Wirtschaftsstrukturen nicht angemessen berücksichtigt.
⬤ Einige Konservative könnten das Buch aufgrund seiner progressiven Haltung ganz ablehnen.
(basierend auf 114 Leserbewertungen)
People, Power, and Profits: Progressive Capitalism for an Age of Discontent
Wir alle haben das Gefühl, dass die amerikanische Wirtschaft - und ihre Regierung - dem Großkapital zugeneigt ist, aber wie Joseph E. Stiglitz in seinem neuen Buch People, Power, and Profits erklärt, ist die Situation katastrophal. Einige wenige Unternehmen beherrschen inzwischen ganze Wirtschaftszweige und tragen zu einer explodierenden Ungleichheit und langsamem Wachstum bei. Auf diese Weise ist es der Finanzindustrie gelungen, ihre eigenen Vorschriften zu erlassen, Technologieunternehmen haben Unmengen personenbezogener Daten angehäuft, ohne dass die Aufsicht über sie ausgeübt wurde, und unsere Regierung hat Handelsabkommen ausgehandelt, die den Interessen der Arbeitnehmer nicht gerecht werden. Zu viele haben ihren Reichtum durch die Ausbeutung anderer erlangt und nicht durch die Schaffung von Wohlstand. Wenn nicht etwas unternommen wird, könnten neue Technologien die Situation noch verschlimmern und Ungleichheit und Arbeitslosigkeit noch verstärken.
Stiglitz identifiziert die wahren Quellen des Wohlstands und der Steigerung des Lebensstandards, die auf Lernen, Fortschritten in Wissenschaft und Technologie und Rechtsstaatlichkeit beruhen. Er zeigt, dass der Angriff auf die Justiz, die Universitäten und die Medien genau die Institutionen untergräbt, die seit langem die Grundlage für Amerikas wirtschaftliche Macht und seine Demokratie bilden.
So hilflos wir uns heute auch fühlen mögen, wir sind keineswegs machtlos. Tatsächlich sind die wirtschaftlichen Lösungen oft ziemlich klar. Wir müssen die Vorteile der Märkte nutzen und gleichzeitig ihre Exzesse zähmen und dafür sorgen, dass die Märkte für uns - die US-Bürger - arbeiten und nicht umgekehrt. Wenn sich genügend Bürger hinter die in diesem Buch skizzierte Agenda für Veränderungen stellen, ist es vielleicht noch nicht zu spät, einen progressiven Kapitalismus zu schaffen, der einen gemeinsamen Wohlstand hervorbringt. Stiglitz zeigt, wie ein Leben in der Mittelklasse wieder für alle erreichbar sein kann.
Ein maßgeblicher Bericht über die vorhersehbaren Gefahren des Fundamentalismus der freien Marktwirtschaft und die Grundlagen des progressiven Kapitalismus, People, Power, and Profits zeigt uns ein Amerika in der Krise, weist aber auch einen Weg durch diese herausfordernde Zeit.