Bewertung:

Das Buch „Erbe der schimmernden Welt“ von Cynthia Ozick wird als eine komplexe und vielschichtige Erzählung beschrieben, in deren Mittelpunkt eine dysfunktionale Familie deutscher Flüchtlinge und ihre Interaktionen mit einem jungen verwaisten Protagonisten stehen. Während einige Leser die Themen der intellektuellen Angst und die komplizierte Charakterdynamik überzeugend finden, kritisieren andere das Tempo, das Engagement der Figuren und die Auflösung der Geschichte. Insgesamt wird das Buch als eine zum Nachdenken anregende, aber uneinheitliche Lektüre empfunden.
Vorteile:⬤ Reichhaltige Charakterentwicklung und Komplexität, die eine vielschichtige, dysfunktionale Familiendynamik darstellt.
⬤ Wunderschöner Schreibstil mit anschaulicher und einnehmender Prosa.
⬤ Nachdenkliche Erkundung von Themen wie Vertreibung, Identität und die Auswirkungen von Krieg und Trauma auf die Familie.
⬤ Zufriedenstellendes Ende für einige Leser.
⬤ Fesselnde Nebenhandlungen, die den Leser neugierig machen.
⬤ Langsam und langatmig; viele Leser empfanden es manchmal als schleppend.
⬤ Einige Charaktere wurden als unsympathisch oder uninteressant empfunden.
⬤ Das Ende wurde von einigen als zu sauber und ordentlich empfunden und passte nicht zur Komplexität der restlichen Geschichte.
⬤ Die Struktur wurde als unzusammenhängend empfunden, mit Schwierigkeiten, dem Fluss der Geschichte zu folgen.
⬤ Einige fanden das Buch schwer zu beschreiben oder schwierig zu lesen.
(basierend auf 88 Leserbewertungen)
Heir to the Glimmering World
Cynthia Ozick ist eine amerikanische Meisterin auf dem Höhepunkt ihres Könnens in Erbe der schimmernden Welt, einem großartigen romantischen Roman über Sehnsucht, Ruhm, Fanatismus und unvorstellbare Wendungen des Schicksals. Ozick entführt uns in die Vororte der Bronx in den 1930er Jahren, als sich New York mit Europas vertriebenen Träumern füllt, die über Nacht zu Flüchtlingen werden.
Rose Meadows gerät unwissentlich in diese Welt, als sie auf eine zweideutige Stellenanzeige für eine "Assistentin" bei Herrn Mitwisser, dem Patriarchen eines großen, chaotischen Haushalts, antwortet. Rosie, die mit achtzehn Jahren Vollwaise wurde, lebt bei ihrem entfernten Verwandten Bertram, der ihr erstes erotisches Verlangen entfacht. Doch gerade als er beginnt, ihre Zuneigung zu erwidern, wird sie von seiner Geliebten, einer radikalen Sozialistin namens Ninel (Lenin rückwärts buchstabiert), verstoßen.
Und so sucht Rosie Zuflucht vor der Liebe bei den Flüchtlingen des Weltumbruchs. Aus der Berliner Elite verstoßen, leben die Mitwissers von der Willkür eines mysteriösen Wohltäters, James A'Bair. Professor Mitwisser ist eine furchterregende Gestalt, besessen von seinen geheimnisvollen Forschungen. Seine verzweifelte Frau Elsa, einst eine bekannte Physikerin, gerät aus den Fugen. Ihre eigensinnige sechzehnjährige Tochter führt den Haushalt: die bezaubernde, rätselhafte Anneliese. Rosies Platz hier ist ungewiss, und ihr Schicksal hängt von der Ankunft von James ab. James ist der Bärenjunge, der von dem echten Christopher Robin inspiriert wurde. Er ist der Sohn eines berühmten Kinderbuchautors, der James als phantasievollen Gegenstand seiner Bücher geschaffen hat. James ist auch eine Art Flüchtling, der vor seinem eigenen Ruhm davonläuft, ein Junge, der von der Welt verehrt wird, aber zu einem verbitterten Mann geworden ist. Es ist Annelieses heftige Sehnsucht, die James zurück in dieses unruhige Haus zieht, und es ist Rosie, die ihnen allen helfen muss, James' rücksichtsloser Umlaufbahn zu widerstehen.
Ozick beschreibt liebevoll diese ewigen Außenseiter, die durch einen überraschenden Zufall zusammengeführt werden. Die harten Zeiten, die sie erben, bergen noch immer den Schimmer vergangener Hoffnungen und Zukunftsträume. Erbe der schimmernden Welt ist ein großzügiges Vergnügen.