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Eugenics and Other Evils
Der englische Schriftsteller Gilbert Keith Chesterton (1874-1936) war zu Beginn des letzten Jahrhunderts eine sehr bekannte kulturelle Persönlichkeit. Als echter intellektueller Freigeist, der sich nie konventionellen Ideen unterwarf, nur weil sie gerade in Mode waren, war er einer der wenigen, die die falsche Theorie und gefährliche Ethik hinter der populären Eugenik-Bewegung verstanden. Ziel der Eugeniker war es, die Menschheit zu verbessern und eine Rasse von Übermenschen zu schaffen, indem sie Sterilisationen, Geburtenkontrolle und andere Mittel einsetzten, die verhinderten, dass arme, kranke, behinderte und kriminelle Menschen Nachwuchs bekamen. Natürlich steckten hinter der Eugenik-Bewegung auch starke rassistische Beweggründe.
Chesterton sah voraus, wozu dies insbesondere in Deutschland führen sollte. In dieser Aufsatzsammlung aus dem Jahr 1922 - einem der wichtigsten Bücher vom Beginn des 20. Jahrhunderts - warnte er die Menschheit vor all dem.
G. K. Chesterton war einer von wenigen, aber er war nicht allein. Seit einem Jahrzehnt gab es eine kleine, aber wachsende Kritik an rassistisch und biologistisch motiviertem Social Engineering. Auf dem Universal Races Congress in London 1911 hatten der deutsch-amerikanische Anthropologe Franz Boas (1858-1942) und der afro-amerikanische Autor, Soziologe und Bürgerrechtler W. E. B. Du Bois (1868-1963) ein deutliches Zeichen gegen wissenschaftlichen Rassismus in Soziologie und Politik gesetzt.
Die Welt war gewarnt worden. Aber nicht genug Menschen hörten auf sie.