
European Monetary Unification: Theory, Practice, and Analysis
Der Prozeß der europäischen Währungsunion (WWU) nähert sich einem kritischen Punkt. Anfang 1998 werden die Mitgliedstaaten der Europäischen Union entscheiden, ob sie ihre Währungsunion fortsetzen wollen oder nicht, und festlegen, welche Länder als Mitglieder in Frage kommen.
Es ist sehr wahrscheinlich, daß die dritte Stufe des Maastricht-Prozesses - die eigentliche Währungsunion - am 1. Januar 1999 beginnt und daß eine einheitliche Währung, der Euro, die nationalen Währungen der Gründungsmitglieder Anfang 2002 ersetzen wird. Selbst wenn es zu einer Verzögerung kommt, wird die dritte Stufe wahrscheinlich bald danach in Angriff genommen.
Ob die WWU machbar und wünschenswert ist, ist unter Wirtschaftswissenschaftlern und Politikern gleichermaßen umstritten. Dieses Buch beleuchtet die Kontroverse anhand von sieben Hauptaspekten: (1) was die Theorie der optimalen Währungsräume über das WWU-Projekt aussagt, (2) wie Europa mit bestehenden Währungsunionen wie den Vereinigten Staaten verglichen wird, (3) die Krise im europäischen Währungssystem und die Möglichkeit, die Wechselkurse ohne Währungsunion zu stabilisieren, (4) die Fiskalpolitik und die WWU, (5) die Arbeitsmärkte und die WWU, (6) die Verbindungen zwischen Währungs- und politischer Union und (7) die WWU und der Rest der Welt.
Der Autor betrachtet die WWU weder als eine große Errungenschaft noch als einen schrecklichen Fehler, sondern als einen Prozess. Er argumentiert, daß die Auswirkungen der Währungsunion davon abhängen werden, wie sie strukturiert und verwaltet wird und wie schnell sich die europäischen Märkte an eine gemeinsame Währung anpassen.
Der Prozeß der Währungsunion wird nicht 1999 oder 2002 enden; vielmehr werden sich die Struktur und die Funktionsweise der europäischen Währungsunion noch über Jahre hinweg weiterentwickeln.