Bewertung:

Das Buch enthält eine Reihe von Interviews mit René Girard, in denen er seine Ansichten über Sündenböcke, die menschliche Evolution und die mimetische Theorie erörtert, aber auch auf die Kritikpunkte eingeht. Es dient als Überblick über Girards Beiträge und Aktualisierungen und reflektiert die Anwendung seiner Theorien auf moderne gesellschaftliche Fragen.
Vorteile:Vertiefte Einsichten von René Girard, guter Überblick über seine Werke, geht gut auf Einwände ein, erweitert die mimetische Theorie um aktuelle Themen und ist für diejenigen geeignet, die mit den Ideen von Girard vertraut sind.
Nachteile:⬤ Etwas schlecht gegliedert und schwer zu folgen, vor allem aufgrund von Sprachbarrieren
⬤ fehlt eine gründliche Validierung bestimmter kontroverser Themen
⬤ ist möglicherweise nicht für diejenigen geeignet, die mit Girards früheren Werken nicht vertraut sind.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Evolution and Conversion: Dialogues on the Origins of Culture
Evolution und Bekehrung ist eine Reihe von Gesprächen, die eine gründliche Erörterung der wichtigsten Lehren des Girard'schen Denkens darstellen.
Ren Girard ist einer der brillantesten und auffälligsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Jahrhunderts. Seine Theorie über die nachahmende Natur des Begehrens und über den gewaltsamen Ursprung der Kultur steht seit der Veröffentlichung seines bahnbrechenden Buches im Jahr 1971 im Mittelpunkt der philosophischen und theoretischen Debatte: Violence and the Sacred. Seine Überlegungen zum Verhältnis von Gewalt und Religion gehören zu den originellsten und überzeugendsten und erfordern angesichts der Dringlichkeit dieses Themas in unserer heutigen Welt eine Neubewertung.
Girard, der von Michel Serres als "Charles Darwin" der Humanwissenschaften bezeichnet wurde, ist in der Tat einer der wenigen Denker in den Geistes- und Sozialwissenschaften, der eine evolutionäre Perspektive zur Erklärung der Entstehung von Kultur und Institutionen in Betracht zieht. Die Autoren heben diesen Aspekt seines Denkens hervor, indem sie ethologische, anthropologische und evolutionäre Theorien in den Vordergrund stellen.
Auch eine methodologische und erkenntnistheoretische Systematisierung fehlte in Girards bisherigen Büchern. Indem die Autoren ihn zur Frage der Evidenz und der Wahrheit befragen, bieten sie einen überzeugenden Rahmen für weitere Untersuchungen. In den letzten Kapiteln schlägt Girard eine provokative Neulektüre der biblischen Texte vor, die er als Höhepunkt eines andauernden Prozesses der historischen Bewusstwerdung der Präsenz und Funktion kollektiver Gewalt in unserer Welt betrachtet. Girards lange Argumentation ist in der Tat eine historische Spirale, in der der Ursprung der Kultur und der archaischen Religion durch eine Neuinterpretation des Christentums und seine Offenbarung der inhärenten gewalttätigen Natur des Menschen mit der heutigen Welt wiedervereint wird.