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Oedipus Unbound: Selected Writings on Rivalry and Desire
Hat Ödipus wirklich seinen Vater getötet und seine Mutter geheiratet? Oder ist er nichts weiter als ein Sündenbock, der die Schuld für eine Krise in Theben auf sich nehmen soll? Für Ren Girard sind die mythischen Anschuldigungen des Vatermordes und des Inzests symptomatisch für die Suche einer von der Pest heimgesuchten Gemeinschaft nach einem Schuldigen, den es zu bestrafen gilt, und es gelingt Girard, einen uralten Mythos in einem völlig neuen Licht erscheinen zu lassen.
Die hier versammelten, schwer auffindbaren Schriften umfassen drei wichtige frühe Aufsätze, die noch nie in englischer Sprache erschienen sind und einen Blick hinter die Kulissen der Entstehung von Girards Sündenbocktheorie aus seiner bahnbrechenden Analyse von Rivalität und Begehren ermöglichen. Girard löst das ödipale Dreieck aus seiner freudschen Verankerung, indem er das Verlangen nach der Mutter durch das Verlangen nach jedem - oder allem - ersetzt, das der Rivale begehrt.
In einer umfassenden und provokativen Einführung präsentiert Mark R. Anspach neue Belege für Girards Hypothesen aus der klassischen Forschung, der Literatur, der Anthropologie und dem Leben Freuds selbst.