Bewertung:

Das Buch ist eine wichtige Untersuchung der mimetischen Theorie und des Sündenbock-Mechanismus bei der Auslegung der Heiligen Schrift, wobei der Schwerpunkt auf der Geschichte von Hiob und der Viktimisierung liegt, der er ausgesetzt ist. Es fordert die Leser heraus, sich unbequemen Wahrheiten über ihr Verständnis von göttlicher Gerechtigkeit und menschlicher Gewalt zu stellen.
Vorteile:⬤ Äußerst wichtiges Werk zum Verständnis der mimetischen Theorie
⬤ tiefe Einblicke in den Sündenbockmechanismus in der Heiligen Schrift
⬤ regt zum kritischen Nachdenken über traditionelle Auslegungen biblischer Texte an.
Intensive und potenziell herausfordernde Lektüre; möglicherweise nicht geeignet für Anfänger, die mit Girards Werk nicht vertraut sind.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Job: The Victim of His People
Was wissen wir über das Buch Hiob? Nicht sehr viel. Der Held klagt ohne Ende. Er hat gerade seine Kinder und sein ganzes Vieh verloren. Er kratzt sich an seinen Geschwüren. Die Unglücke, über die er klagt, werden im Prolog gebührend aufgezählt. Es sind Unglücke, die der Satan mit Gottes Erlaubnis über ihn gebracht hat.
Wir glauben es zu wissen, aber sind wir uns sicher? In den Dialogen erwähnt Hiob nicht ein einziges Mal den Satan oder etwas über seine Missetaten. Könnte es sein, dass sie ihm zu sehr zu schaffen machen, als dass er sie erwähnen würde?
Möglicherweise, doch Hiob erwähnt alles andere, und er tut viel mehr als nur erwähnen. Er geht ausführlich auf die Ursache seines Unglücks ein, die keine der im Prolog genannten ist. Die Ursache ist nicht göttlich, satanisch oder physisch, sondern rein menschlich.