Bewertung:

James Barr untersucht in seinem Buch „Fundamentalismus“ die Komplexität des Fundamentalismus innerhalb des evangelikalen Christentums und kritisiert insbesondere die Irrtumslosigkeit. Während einige Rezensenten Barrs Gelehrsamkeit und aufschlussreiche Analyse loben, kritisieren andere ihn für seine Verallgemeinerungen und seine Feindseligkeit gegenüber dem konservativen Evangelikalismus.
Vorteile:Das Buch wird als hervorragende Studie beschrieben, die tiefe Einblicke in die Unterschiede zwischen evangelikalen Kirchen und fundamentalistischen Überzeugungen gewährt. Barrs gründliche Analyse ist hilfreich, um die Herausforderungen des biblischen Irrtums zu verstehen. Das Buch ist für alle empfehlenswert, die sich für Fundamentalismus interessieren, und bietet stichhaltige Kritik an extremen Glaubensvorstellungen, ohne tief verwurzelte Überzeugungen zu verletzen.
Nachteile:Manche Leser finden Barrs Schreibstil zu komplex, was die Lektüre zu einer Herausforderung macht. Kritiker bemängeln, dass Barrs Ansatz von Feindseligkeit gegenüber konservativen Evangelikalen geprägt ist und er dazu neigt, die Mängel des Fundamentalismus zu verallgemeinern, indem er sich auf extreme Beispiele konzentriert. Dies hat dazu geführt, dass der Eindruck der Voreingenommenheit und des Mangels an ausgewogener Wissenschaftlichkeit entsteht, was die Wirksamkeit seiner Argumente schmälert.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Fundamentalism
Ein Großteil des Christentums, das heute am besten gedeiht, weist konservative oder fundamentalistische Merkmale auf, d.
h. eine starke Betonung der Richtigkeit der Bibel, eine feindselige Haltung gegenüber den Methoden der modernen kritischen Theologie und die Gewissheit, dass diejenigen, die sich dafür entscheiden, anders zu sein, nicht wirklich wahre Christen sind.
In dieser eindringlichen Kritik argumentiert Professor Barr zunächst, dass das Wesen des Fundamentalismus oft missverstanden wird und dass das allgemeine Verständnis der Funktionsweise des biblischen Konservatismus verbessert und korrigiert werden muss. Zweitens versucht er jedoch, diejenigen, die sich von ihm angezogen fühlen, davon abzubringen, indem er argumentiert, dass die konservative Position nicht nur als wissenschaftliche Position inkohärent ist, sondern auch theologisch in völligem Widerspruch zur zentralen Logik des christlichen Glaubens steht. Bibelwissenschaft und Theologie können seiner Meinung nach viel von der Diskussion lernen.
Es ist zwar richtig, einen fundamentalistischen Ansatz abzulehnen, aber die Gründe, die für diese Ablehnung vorgebracht wurden, waren oft nicht stichhaltig, und diese unsicheren Argumente haben sowohl der modernen Bibelkritik als auch der modernen Theologie geschadet. Sowohl konservative evangelikale als auch liberalere Gelehrte werden seine Ausführungen wahrscheinlich mit ungewöhnlichem Eifer studieren.