Bewertung:

Elliot Ackermans Buch „The Fifth Act“ ist ein persönlicher und fesselnder Bericht über den Krieg in Afghanistan und den chaotischen Abzug der USA im Jahr 2021. Es bietet eine Insider-Perspektive auf militärische Erfahrungen und die Herausforderungen, die sich bei Evakuierungen stellen. Ackerman reflektiert über den tiefen emotionalen Tribut des Krieges und die Komplexität außenpolitischer Entscheidungen im Laufe der Jahrzehnte. Während viele Leser das Buch aufschlussreich finden, kritisieren einige seine Struktur und seinen Schwerpunkt.
Vorteile:⬤ Aufschlussreicher persönlicher Bericht über militärische Erfahrungen und das Chaos rund um den Abzug aus Afghanistan.
⬤ Lebendige Erzählung, die das emotionale Gewicht des Konflikts und das Heldentum der Veteranen einfängt.
⬤ Bietet eine kritische Betrachtung der US-Außenpolitik unter verschiedenen Regierungen.
⬤ Nachdenklich stimmende Reflexionen über das Wesen von Krieg und Dienst.
⬤ Empfohlene Lektüre für militärische und politische Führungskräfte.
⬤ Die Struktur des Buches springt in der Zeit hin und her, was manche Leser als verwirrend empfinden.
⬤ Einige Kritiker bemängeln, dass es an einer detaillierten Analyse der politischen Entscheidungen fehlt, die zum Rückzug führten.
⬤ Der Titel könnte irreführend sein, da er sich mehr auf persönliche Anekdoten als auf eine umfassende Darstellung des Rückzugs konzentriert.
⬤ Gelegentliche politische Tiraden und emotionale Töne können das Leseerlebnis für einige beeinträchtigen.
⬤ Es handelt sich nicht unbedingt um eine historische Analyse, sondern eher um persönliche Memoiren.
(basierend auf 28 Leserbewertungen)
Fifth Act - America'S End in Afghanistan
Ein kraftvoller und aufschlussreicher Augenzeugenbericht über den amerikanischen Zusammenbruch in Afghanistan, sein verzweifeltes Endspiel und das nachhallende Vermächtnis des KriegesElliot Ackerman verließ das amerikanische Militär vor zehn Jahren, aber seine Zeit in Afghanistan und im Irak bei den Marines und später als paramilitärischer Offizier der CIA hat ihn unauslöschlich geprägt. Als die Taliban im August 2021 begannen, sich Kabul zu nähern, und das afghanische Regime in eine Todesspirale geriet, fand er sich in den Konflikt zurückversetzt.
Afghanische Staatsangehörige, die jahrelang eng mit dem amerikanischen Militär und den Geheimdiensten zusammengearbeitet hatten, sahen sich nun brutalen Repressalien ausgesetzt und versuchten verzweifelt, mit ihren Familien aus dem Land zu fliehen. Das offizielle Evakuierungsverfahren der US-Regierung war ein bürokratisches Versagen, das zu einer humanitären Katastrophe führte. Während seine ehemaligen Kollegen und Freunde den Flughafen in Kabul bewachten, wurde Ackerman zusammen mit einer Gruppe von Journalisten und anderen Veteranen in eine spontane Aktion hineingezogen, um Flüge zu arrangieren und sowohl mit den Taliban als auch mit den amerikanischen Streitkräften zu verhandeln, um die sichere Evakuierung von Hunderten von Menschen zu gewährleisten.
Es waren verzweifelte Maßnahmen, die während des verzweifelten Endes von Amerikas längstem Krieg ergriffen wurden, aber der Erfolg, den sie erzielten, bot eine gewisse Erlösung.
Und für Ackerman eine Chance, seine Vergangenheit mit seiner Gegenwart zu versöhnen. The Fifth Act ist ein erstaunliches menschliches Dokument, das das Gewicht von zwanzig Jahren Krieg in einer einzigen Woche an seinem bitteren Ende zum Tragen bringt.
Anhand der dramatischen Rettungsaktionen in Kabul webt Ackerman eine persönliche Geschichte des langen Kriegsverlaufs ein, beginnend mit der ersten Invasion in den Monaten nach dem 11. September. Es ist ein Theaterstück in fünf Akten, wobei der fünfte Akt die tragische Auflösung der Geschichte ist, ein Vorspiel für die dunkle Zukunft Afghanistans.
Jeder Leser, der verstehen will, was bei der Entwicklung des Krieges falsch gelaufen ist, findet hier eine pointierte Abrechnung. Und doch ist The Fifth Act keine Übung, denn es bringt den Leser in engen Kontakt mit einer bemerkenswerten Gruppe amerikanischer und afghanischer Persönlichkeiten, die den Krieg mit Mut und Hingabe, in gutem Glauben und unter hohen persönlichen Kosten geführt haben. Die Erfahrungen und Opfer der Kämpfer zu verstehen und gleichzeitig die komplexe Bilanz der Kriege nach dem 11.
September zu ziehen, ist kein leichtes Unterfangen; es erfordert einen Vorrat an Weisheit und die Gabe eines außergewöhnlichen Erzählers. Es erfordert einen Autor, der bereit ist, sich mit bestimmten hart erarbeiteten Wahrheiten auseinanderzusetzen.
Mit Elliot Ackerman hat diese Geschichte einen solchen Autor gefunden. The Fifth Act ist ein erster Entwurf einer Geschichte, die sich wie ein zeitloser Klassiker anfühlt.