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Filmed Thought: Cinema as Reflective Form
Mit dem Aufkommen von Rezensionsseiten und sozialen Medien werden Filme heute, sobald sie gezeigt werden, sofort zum Thema von Debatten über ihre Vorzüge nicht nur als Unterhaltung, sondern auch als ernsthafte künstlerische Ausdrucksform.
Der Philosoph Robert B. Pippin möchte jedoch, dass wir einen radikaleren Vorschlag in Betracht ziehen: Film als Gedanke, als eine Form der Reflexion.
Pippin untersucht diese Idee anhand einer Reihe von einfühlsamen Analysen filmischer Meisterwerke und zeigt auf, wie Filme auf konkrete Art und Weise zentrale Merkmale und Probleme des gemeinsamen menschlichen Lebens beleuchten können. Filmed Thought untersucht Fragen der Moral in Almodvars Talk to Her, Güte und Naivität in Hitchcocks Shadow of a Doubt, Liebe und Fantasie in Sirks All that Heaven Allows, Politik und Gesellschaft in Polanskis Chinatown und Malicks The Thin Red Line sowie Selbst- und Fremdverständnis in Nicholas Rays In a Lonely Place und im Werk der Dardennes. Bei jeder Lektüre achtet Pippin genau darauf, was diese Filme als technische Kunstwerke (mit besonderem Augenmerk auf die Rolle der filmischen Ironie) und als intellektuelle und philosophische Errungenschaften außergewöhnlich macht.
Durchgehend zeigt er, wie Filme einen Blick auf grundlegende Probleme des menschlichen Handelns von innen heraus bieten und es dem Zuschauer ermöglichen, mit und durch sie zu denken. Filmed Thought ist fesselnd und aufschlussreich und zeigt uns, was es bedeutet, das Kino nicht nur als Kunst, sondern auch als Denken ernst zu nehmen, und wie dieses Medium eine einzigartige Form der Reflexion über das Menschsein bietet.