Bewertung:

Insgesamt wird das Buch in den Rezensionen als eine kreative und aufschlussreiche Erforschung von Hegels Ideen, insbesondere in Bezug auf das Selbstbewusstsein, hervorgehoben. Während es für seine kritische Analyse und seine strukturierte Herangehensweise an komplizierte philosophische Konzepte gelobt wurde, wurde es auch dafür kritisiert, dass es inhaltlich etwas begrenzt und für Hegel-Neulinge nur schwer zugänglich ist.
Vorteile:Kreative Darstellung der Ideen Hegels, insbesondere der Idee, dass das Selbstbewusstsein ein Prozess des Begehrens ist. Bietet eine detaillierte Analyse der 11 kritischen Abschnitte von Hegels „Phänomenologie“. Sehr empfehlenswert für Leser mit Hochschulabschluss und diejenigen, die mit philosophischen Konzepten vertraut sind.
Nachteile:Das Buch wird als inhaltlich begrenzt beschrieben, es dient eher als Struktur für vorhandenes Wissen, als dass es neue Informationen bietet. Aufgrund der komplexen Sprache und des Schreibstils Hegels kann es für den Laien eine Herausforderung darstellen und wird eher als Sekundärquelle denn als primärer Leitfaden zu Hegel empfohlen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Hegel on Self-Consciousness: Desire and Death in the Phenomenology of Spirit
Im einflussreichsten Kapitel seines wichtigsten philosophischen Werks, der Phänomenologie des Geistes, stellt Hegel die zentralen und entwaffnenden Behauptungen auf, dass „das Selbstbewusstsein das Begehren selbst ist“ und dass es seine „Befriedigung“ nur in einem anderen Selbstbewusstsein erlangt.
Hegel über das Selbstbewusstsein präsentiert eine bahnbrechende Neuinterpretation dieser revolutionären Behauptungen, die ihre Wurzeln in der Philosophie Kants zurückverfolgt und ihre anhaltende Relevanz für das zeitgenössische Denken demonstriert. Wie Robert Pippin zeigt, argumentiert Hegel, dass wir Kants Darstellung der selbstbewussten Natur des Bewusstseins als eine Behauptung in der praktischen Philosophie verstehen müssen, und dass wir deshalb radikal andere Ansichten über das menschliche Empfinden, die Bedingungen unseres Wissens von der Welt und die soziale Natur von Subjektivität und Normativität brauchen.
Pippin erklärt, warum dieses Kapitel der Hegelschen Phänomenologie als Grundlage der späteren kontinentalen Philosophie und der marxistischen, neomarxistischen und kritisch-theoretischen Traditionen betrachtet werden sollte. Außerdem stellt er seine eigene Interpretation von Hegels Behauptungen den einflussreichen Interpretationen des Kapitels durch die Philosophen John McDowell und Robert Brandom gegenüber.