Bewertung:

Das Buch „Himmel und Hölle“ von Bart Ehrman untersucht die historische Entwicklung der Konzepte von Himmel und Hölle im Christentum. Er analysiert gründlich, wie sich diese Ideen vom antiken Glauben bis zum heutigen Verständnis entwickelt haben, und stellt die Annahme in Frage, dass sie schon immer ein zentraler Bestandteil der christlichen Lehre waren.
Vorteile:Viele Leser schätzen Ehrmans zugänglichen Schreibstil und seine fesselnde Erzählweise, die komplexe historische und theologische Themen leichter verständlich machen. Das Buch bietet wertvolle Einblicke, wie kulturelle Einflüsse den Glauben an das Leben nach dem Tod geprägt haben. Die Rezensenten merken auch an, dass es eine gute Einführung für diejenigen ist, die sich für den historischen Kontext dieser Konzepte interessieren.
Nachteile:Einige Leser erwähnen, dass Ehrman sich gelegentlich selbst zu widersprechen scheint, indem er Bibelstellen zur Unterstützung seiner persönlichen Ansichten heranzieht, während er sich in anderen Zusammenhängen kritisch über die Zuverlässigkeit der Bibel äußert. Einige Kritiken konzentrieren sich auf die Ungenauigkeit des Buches gegen Ende und das Gefühl, dass es für diejenigen, die bereits mit dem Thema vertraut sind, keine neuen Informationen bietet.
(basierend auf 163 Leserbewertungen)
Heaven and Hell: A History of the Afterlife
Ein New York Times-Bestseller-Historiker des frühen Christentums beschäftigt sich mit zwei der spannendsten Fragen der menschlichen Existenz: Woher kommen die Vorstellungen von Himmel und Hölle und warum haben sie Bestand?
Was geschieht, wenn wir sterben? Eine aktuelle Umfrage von Pew Research ergab, dass 72 % der Amerikaner an einen buchstäblichen Himmel und 58 % an eine buchstäbliche Hölle glauben. Die meisten Menschen, die diese Überzeugungen vertreten, sind Christen und gehen davon aus, dass es sich um die uralten Lehren der Bibel handelt. Ewige Belohnungen und Bestrafungen finden sich jedoch nirgendwo im Alten Testament und sind auch nicht das, was Jesus oder seine Jünger lehrten.
Woher kommen also diese Vorstellungen?
In diesem „wortgewaltigen Verständnis, wie der Tod in vielen spirituellen Traditionen betrachtet wird“ (Publishers Weekly, Sternchenrezension), erzählt Bart Ehrman die lange Geschichte des Lebens nach dem Tod, die vom Gilgamesch-Epos bis zu den Schriften des Augustinus reicht und sich besonders auf die Lehren Jesu und seiner frühen Anhänger konzentriert. Er erörtert antike Führungen durch Himmel und Hölle, bei denen ein lebender Mensch die erhabenen Segnungen des Himmels für die Erlösten und die entsetzlichen Qualen der Hölle für die Verdammten beobachten kann. Einige dieser Berichte haben die Form von Nahtoderfahrungen, die ältesten Aufzeichnungen, die verblüffende Ähnlichkeiten mit heutigen Berichten aufweisen.
Eine von Ehrmans verblüffenden Schlussfolgerungen ist, dass es nie eine einzige griechische, jüdische oder christliche Auffassung vom Leben nach dem Tod gab, sondern zahlreiche konkurrierende Ansichten. Außerdem kamen diese Ansichten nicht aus dem Nichts, sondern waren eng mit der sozialen, kulturellen und historischen Welt verbunden, aus der sie hervorgingen. Erst später, in den frühen christlichen Jahrhunderten, entwickelten sie sich zu den heute weithin akzeptierten Vorstellungen von ewiger Glückseligkeit oder Verdammnis.
In dieser „eleganten Geschichte“ (The New Yorker) hilft Ehrman uns, darüber nachzudenken, woher unsere Vorstellungen vom Leben nach dem Tod kommen. Mit seiner „reich geschichteten Erzählung“ (The Boston Globe) versichert er uns, dass es zwar etwas gibt, worauf wir hoffen können, wenn wir sterben, aber sicherlich nichts, was wir fürchten müssen.