Bewertung:

Bart Ehrmans Buch stellt Jesus als einen jüdischen apokalyptischen Propheten des ersten Jahrhunderts dar, der glaubte, dass das Ende der Welt zu seinen Lebzeiten unmittelbar bevorstand. Durch sorgfältige historische Analyse und die Anwendung verschiedener wissenschaftlicher Kriterien stellt Ehrman die traditionellen christlichen Ansichten in Frage, indem er den apokalyptischen Charakter der Lehren Jesu hervorhebt. Während das Buch für seine Klarheit und seinen fesselnden Schreibstil gelobt wird, wird es auch für seine Wiederholungen und für das, was manche als agnostische Voreingenommenheit bei der Interpretation der historischen Beweise ansehen, kritisiert.
Vorteile:⬤ Ein klarer und einnehmender Schreibstil, der komplexe historische Ideen für Laien verständlich macht.
⬤ Eine zum Nachdenken anregende Analyse, die traditionelle Ansichten über Jesus in Frage stellt und einen gesunden Dialog anregt.
⬤ Umfassende Untersuchung der historischen Quellen und Methoden, die zur Erforschung des historischen Jesus verwendet werden.
⬤ Fördert das Verständnis von Jesus in seinem Kontext des ersten Jahrhunderts.
⬤ Einige Leser empfinden den Text als repetitiv, da Schlüsselideen im ganzen Buch übermäßig oft wiederholt werden.
⬤ Kritiker argumentieren, dass Ehrmans Perspektive aufgrund seiner agnostischen Haltung voreingenommen sein könnte und er möglicherweise die historische Bedeutung übernatürlicher Behauptungen übersieht.
⬤ Das Buch kann besonders für Christen mit traditionellen Überzeugungen eine Herausforderung darstellen, da es mit ihrem Verständnis von Jesus in Konflikt steht.
(basierend auf 130 Leserbewertungen)
Jesus: Apocalyptic Prophet of the New Millennium
In dieser leicht verständlichen Diskussion untersucht Bart Ehrman die neuesten textlichen und archäologischen Quellen für das Leben Jesu sowie die Geschichte des Palästinas des ersten Jahrhunderts und zeichnet ein faszinierendes Porträt des Mannes und seiner Lehren.
Ehrman zeigt uns, was Historiker schon lange über die Evangelien und den Mann, der hinter ihnen steht, wissen. Durch eine sorgfältige Auswertung des Neuen Testaments (und anderer überlieferter Quellen, einschließlich der erst kürzlich entdeckten Evangelien von Thomas und Petrus) schlägt Ehrman vor, dass Jesus am besten als apokalyptischer Prophet verstanden werden kann - ein Mann, der davon überzeugt war, dass die Welt noch zu Lebzeiten seiner Apostel auf dramatische Weise untergehen und ein neues Reich auf Erden errichtet werden würde.
Ehrman zufolge unterstreicht der Glaube Jesu an eine bevorstehende Apokalypse und seine Erwartung einer völligen Umkehrung der gesellschaftlichen Organisation der Welt nicht nur den Radikalismus seiner Lehren, sondern wirft auch ein Licht auf die Anziehungskraft seiner Botschaft für die Ausgestoßenen der Gesellschaft und die Bedrohung, die er für die etablierte Führung Jerusalems darstellte.