Bewertung:

Das Buch „Kain“ von Saramago ist eine satirische Nacherzählung biblischer Geschichten aus der Sicht von Kain, die tiefgreifende philosophische Fragen über das Wesen Gottes und die Beziehung des Menschen zur göttlichen Autorität erörtert. Während viele Leser den Roman als unterhaltsam, zum Nachdenken anregend und humorvoll empfanden, kritisierten andere den unkonventionellen Schreibstil und den vermeintlichen Mangel an Tiefgang.
Vorteile:⬤ Bietet eine faszinierende und satirische Analyse der Theologie und der biblischen Geschichten.
⬤ Fesselt die Leser mit Humor und einer einzigartigen Perspektive auf den Charakter von Kain.
⬤ Ermutigt die Leser, traditionelle Erzählungen und das Wesen Gottes zu überdenken.
⬤ Einige Rezensenten lobten Saramagos Schreibstil als erfrischend und clever.
⬤ Viele Leser fanden es eine schnelle, unterhaltsame Lektüre mit provokanten Themen.
⬤ Der Schreibstil mag anspruchsvoll und unkonventionell sein, mit langen Sätzen und minimaler Interpunktion, die manche als schwer nachvollziehbar empfanden.
⬤ Mehrere Leser waren der Meinung, dass es dem Buch im Vergleich zu Saramagos anderen Werken an Tiefe und ernsthafter Auseinandersetzung mit seinen Themen fehlt.
⬤ Viele Bibelfreunde könnten den Inhalt als blasphemisch und beleidigend empfinden.
⬤ Einige Kritiken bringen ihre Enttäuschung darüber zum Ausdruck, dass das Buch in seiner Auseinandersetzung mit ernsten Themen zu clever oder trivial erscheint.
(basierend auf 105 Leserbewertungen)
Cain
"Saramago stellt eine hervorragend lesbare Erzählung über Arbeit und Armut, Klasse und Begehren, Wissen und Zeitlosigkeit nebeneinander, in der sich auch Gott, der Kain im Gefolge der Arche Noah gegenübersteht, als viel menschlicher erweist als erwartet." -- San Francisco Chronicle.
In diesem, seinem letzten Roman, wagt Jose Saramago eine Neuinterpretation der Figuren und Erzählungen des Alten Testaments, die an sein provokantes Das Evangelium nach Jesus Christus erinnert. Seine Geschichte reicht vom Garten Eden, als Gott feststellt, dass er vergessen hat, Adam und Eva die Gabe der Sprache zu geben, bis zu dem Moment, als Noahs Arche auf dem trockenen Gipfel des Ararat landet. Kain, der Verachtete, der Mörder, ist Saramagos Protagonist.
Kain, der nach der Ermordung seines Bruders Abel zur ewigen Wanderschaft verdammt ist, zieht in Begleitung eines sympathischen Esels durch die Welt. Er ist Zeuge und Teilnehmer an den Geschichten von Isaak und Abraham, der Zerstörung des Turms von Babel, Moses und dem Goldenen Kalb, den Prüfungen von Hiob. Die raubgierige Königin Lilith nimmt ihn zu ihrem Liebhaber. Ein alter Mann mit zwei Schafen an einem Seil kreuzt seinen Weg. Und immer wieder begegnet Kain einem Gott, dessen Handeln gefühllos, grausam und ungerecht erscheint. Er konfrontiert ihn, er streitet mit ihm. "Und eines wissen wir mit Sicherheit", schreibt Saramago, "dass sie weiter stritten und immer noch streiten.".
Ein aufrüttelndes Buch - sinnlich, witzig - und in jeder Hinsicht ein passender Abschluss für Saramagos außergewöhnliche Karriere.
"Eine augenzwinkernd blasphemische Nacherzählung des Alten Testaments... Saramago, der seinen späten, geschwätzigen Stil spielerisch ausdehnt, durchlöchert im Laufe des Romans die erklärte Logik des biblischen Gottes." -- Der New Yorker.