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Constitutional Theory
Carl Schmitts Hauptwerk, Verfassungstheorie, wurde ursprünglich 1928 veröffentlicht und ist seitdem in deutscher Sprache gedruckt worden. Dieser Band macht Schmitts Meisterwerk des vergleichenden Konstitutionalismus zum ersten Mal für englischsprachige Leser zugänglich.
Schmitt gilt vielen als einer der originellsten - und wegen seiner Zusammenarbeit mit der Nazi-Partei auch umstrittensten - politischen Denker des zwanzigsten Jahrhunderts. In Verfassungstheorie liefert Schmitt eine höchst eigenständige und provokante Interpretation der Weimarer Verfassung. Im Zentrum dieser Interpretation steht sein berühmtes Argument, dass die Legitimität einer Verfassung von einer souveränen Entscheidung des Volkes abhängt.
Diese Theorie der Verfassungsgebung als Entscheidung ist nicht nur seit langem Gegenstand von Debatten unter Rechts- und Politiktheoretikern in Westeuropa und den Vereinigten Staaten, sondern hat auch Verfassungstheoretiker und -gestalter in Asien, Lateinamerika und Osteuropa nachhaltig beeinflusst. Die Verfassungstheorie unterscheidet sich von Schmitts polemischeren Werken aus der Weimarer Zeit nicht nur durch ihren gemäßigten Ton.
Anhand einer vergleichenden Geschichte des Verfassungsstaates in Europa und den Vereinigten Staaten entwickelt Schmitt ein Verständnis des liberalen Konstitutionalismus, das Raum für einen starken, unabhängigen Staat schafft. Diese Ausgabe enthält eine Einführung von Jeffrey Seitzer und Christopher Thornhill, die den kulturellen, intellektuellen und politischen Kontext skizzieren, in dem Schmitt die Verfassungstheorie schrieb; sie weisen auf die Besonderheiten des Werks hin, untersuchen seine Rezeption in der Nachkriegszeit und betrachten seine größeren theoretischen Auswirkungen.
Der Band enthält außerdem umfangreiche redaktionelle Anmerkungen und eine Übersetzung der Weimarer Verfassung.