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Legality and Legitimacy
Carl Schmitt gehört zu den originellsten und umstrittensten politischen Denkern des zwanzigsten Jahrhunderts. Jahrhunderts.
Seine scharfe Kritik am politischen Denken der Aufklärung und an der liberalen politischen Praxis ist heute noch genauso schockierend und bedeutsam wie bei ihrem ersten Erscheinen im Weimarer Deutschland. Das bisher in englischer Sprache nicht erhältliche Werk Legality and Legitimacy wurde 1932 verfasst, mitten in der Krise, die zum Zusammenbruch der Weimarer Republik führen sollte, und nur wenige Monate vor Schmitts Kollaboration mit den Nazis. In diesem wichtigen Werk stellt Schmitt die politische Lebensfähigkeit des liberalen Konstitutionalismus, der parlamentarischen Regierung und der Rechtsstaatlichkeit in Frage.
Liberale Regierungen, so argumentiert er, können nicht wirksam auf Herausforderungen durch radikale Gruppen wie die Nazis oder Kommunisten reagieren. Nur ein präsidiales Regime, das nur wenigen oder gar keinen praktischen Beschränkungen unterliegt, kann die innere Sicherheit in einer hochgradig pluralistischen Gesellschaft gewährleisten.
Legalität und Legitimität ist mit Sicherheit ein überzeugender Bezugspunkt in zeitgenössischen Debatten über die Herausforderungen, vor denen konstitutionelle Demokratien heute stehen. Zusätzlich zu Jeffrey Seitzers Übersetzung des Textes von 1932 enthält dieser Band seine Übersetzung von Schmitts Kommentar zu diesem Werk von 1958, umfangreiche Erläuterungen und einen Anhang mit ausgewählten Artikeln der Weimarer Verfassung.
Die Einleitung von John P. McCormick ordnet "Legalität und Legitimität" in den historischen Kontext ein, klärt einige der Feinheiten der Argumentation und bestreitet schließlich Schmitts Behauptungen über die inhärente Schwäche von Parlamentarismus, Konstitutionalismus und Rechtsstaatlichkeit.