Bewertung:

Cancer Ward von Aleksandr Solschenizyn ist eine tiefgründige Erkundung des Lebens von Krebspatienten im Kontext der sowjetischen Gesellschaft der 1950er Jahre und reflektiert Themen wie Leiden, Hoffnung und die anhaltenden Auswirkungen historischer Traumata. Der Roman verwebt persönliche Erzählungen von Patienten, die sich mit ihrer Krankheit auseinandersetzen, mit Kritik am politischen System, das ihr Leben bestimmt.
Vorteile:Das Buch wird für seine reichhaltige Charakterentwicklung, seine tiefgründigen philosophischen Einsichten und seine ergreifende Darstellung des menschlichen Zustands gelobt. Solschenizyns Schreibstil wird als wunderschön und eindringlich beschrieben, da er die Leser dazu bringt, sich in die Erfahrungen der Figuren hineinzuversetzen. Viele Leser finden die Metapher der Krebsstation als Mikrokosmos der sowjetischen Gesellschaft besonders überzeugend. Die Erforschung der moralischen Dilemmata, mit denen Patienten und Ärzte konfrontiert sind, regt zum Nachdenken an.
Nachteile:Einige Leser empfinden das Ende als unbefriedigend und hätten sich eine bessere Lösung gewünscht, während andere mit der Komplexität der russischen Namen und den Interaktionen der Figuren zu kämpfen haben. Außerdem könnten bestimmte Themen wie sexuelle Belästigung und unprofessionelles Verhalten nicht bei allen Lesern gut ankommen. Der umfangreiche politische Kontext erfordert möglicherweise ein gewisses Vorwissen über die russische Geschichte, um das Buch richtig zu verstehen.
(basierend auf 148 Leserbewertungen)
Cancer Ward
(Der semiautobiografische Roman des russischen Nobelpreisträgers spielt in einer sowjetischen Krebsstation kurz nach Stalins Tod)
Eines der großen allegorischen Meisterwerke der Weltliteratur, Alexander Solschenizyns Krebsstation, ist sowohl eine zutiefst mitfühlende Studie über Menschen, die mit einer unheilbaren Krankheit konfrontiert sind, als auch eine brillante Sezierung des krebserregenden sowjetischen Polizeistaats.
Cancer Ward, das mit dem Meisterwerk eines anderen Nobelpreisträgers, The Magic Mountain von Thomas Mann, verglichen wurde, untersucht die Beziehungen einer Gruppe von Menschen auf der Krebsstation eines sowjetischen Provinzkrankenhauses im Jahr 1955, zwei Jahre nach Stalins Tod. Die Erlebnisse der Hauptfigur Oleg Kostoglotow spiegeln zwar die Erfahrungen des Autors wider - Holzschenizyn wurde Mitte der 1950er Jahre nach seiner Entlassung aus einem Arbeitslager Patient in einer Krebsstation und erholte sich später -, doch die Patienten als Gruppe stellen einen bemerkenswerten Querschnitt der zeitgenössischen russischen Charaktere und Einstellungen dar, sowohl unter normalen Umständen als auch in der elften Stunde der Krankheit. Als bahnbrechendes Werk einer der stärksten Stimmen der Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts bietet Cancer Ward ein außergewöhnliches Porträt des Lebens in der Sowjetunion.