Bewertung:

Wolterstorffs „Kunst in Aktion“ stellt eine christliche Perspektive auf die Künste dar und argumentiert für ihre Bedeutung zur Verherrlichung Gottes und für die Auseinandersetzung mit zeitgenössischen westlichen Ansichten. Der Autor bietet gut recherchierte Einblicke, muss sich aber auch der Kritik stellen, zu analytisch zu sein, was nach Ansicht einiger Leser die erzählerische Kraft der Argumente beeinträchtigt.
Vorteile:⬤ Gut recherchierte und umfassende Einführung in die Kunst aus christlicher Sicht
⬤ stellt zeitgenössische westliche Ansichten über die Rolle der Kunst in Frage
⬤ ermutigt Christen, sich intensiver mit der Kunst zu beschäftigen
⬤ bietet sorgfältige Analysen und überzeugende Argumente
⬤ verändert vorgefasste Meinungen über Kunst.
⬤ Der überwältigende Fokus auf analytischen und wissenschaftlichen Diskurs, der eine breitere christliche Sichtweise untergraben könnte,
⬤ könnte bei Lesern, die eher pragmatischen oder poststrukturalistischen theologischen Perspektiven zugeneigt sind, keinen Anklang finden
⬤ wird von einigen Lesern als langatmig oder zu akademisch empfunden.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Art in Action: Toward a Christian Aesthetic
Nicholas Wolterstorff wendet sich entschieden gegen die in der westlichen Welt weit verbreitete Vorstellung, dass die Künste im Wesentlichen der ästhetischen Betrachtung dienen, und schlägt stattdessen eine seiner Meinung nach authentisch christliche Perspektive vor: dass Kunst einen legitimen, ja sogar notwendigen Platz im täglichen Leben hat. Wolterstorff räumt zwar ein, dass Galerien, Theater und Konzertsäle einen berechtigten Zweck erfüllen, vertritt aber die Ansicht, dass Kunst auch in der Praxis wahrgenommen werden sollte - in Privathäusern, in Hotellobbys, in Fabriken und Lebensmittelgeschäften, auf der Straße.
Seine Überzeugung, dass Kunst multifunktional sein sollte, ist grundlegend für die Ansichten des Autors über Kunst in der Stadt (er hält die meisten amerikanischen Städte für entmenschlichende Ödlandschaften ästhetischer Verwahrlosung, die von den Anforderungen des Automobils beherrscht werden) und führt ihn zu einer hilfreichen Diskussion über ihre Rolle im Gottesdienst und in der Kirche.
Wolterstorff entwickelt eine Ästhetik, die grundlegend geerdet, aber immer sensibel für das menschliche Bedürfnis nach Schönheit ist. Damit leistet er einen brillanten Beitrag zum Verständnis, wie Kunst dazu dienen kann, unser Leben zu erweitern und zu bereichern.