Bewertung:

Das Buch „The Real Lee“ von Gary Gallagher bietet eine kritische Betrachtung von Robert E. Lee und der konföderierten Armee und setzt sich sowohl mit den von Befürwortern der verlorenen Sache verbreiteten Mythen als auch mit den revisionistischen Historikern auseinander. Gallagher nutzt Primärquellen, um ein differenziertes Bild von Lees Strategien und Führungsstil zu zeichnen, und wendet sich gleichzeitig gegen eine zu starke Vereinfachung seines Vermächtnisses. Er verteidigt Aspekte des Mythos der verlorenen Sache, die auf Tatsachen beruhen, und kritisiert gleichzeitig die falsche Charakterisierung Lees durch beide Seiten der historischen Debatte.
Vorteile:⬤ Gut recherchierte und aufschlussreiche Analyse von Robert E. Lee und dem Bürgerkrieg.
⬤ Ausgewogene Perspektive, die sowohl die Lost Cause- als auch die revisionistischen Erzählungen bewertet.
⬤ Spannende Essays, die das Verständnis für die Strategien der konföderierten Armee und den historischen Kontext fördern.
⬤ Nutzt Primärquellen effektiv, um Behauptungen zu untermauern.
⬤ Hinterfragt populäre Missverständnisse mit gewichtigen Argumenten.
⬤ Einige Aufsätze, wie die über die Schlachten von Fredericksburg und Salem Church, könnten sich fehl am Platz oder weniger relevant anfühlen.
⬤ Die Leser könnten feststellen, dass Gallaghers Ansatz nicht ganz mit ihren Interpretationen von Lee oder dem Bürgerkrieg übereinstimmt.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Lee and His Army in Confederate History
War Robert E. Lee ein begnadeter Soldat, dessen einzige Schwächen in der Tiefe seiner Loyalität zu seinen Truppen, der Zuneigung zu seinen Leutnants und seiner Hingabe für die Sache der Konföderation lagen? Oder war er ein unfähiger Anführer und schlechter Taktiker, dessen Ruf von frühen Biographen und Apologeten der verlorenen Sache drastisch aufgebauscht wurde? Diese unterschiedlichen Charakterisierungen stellen die Pole dar, zwischen denen die wissenschaftliche und populäre Meinung über Lee im Laufe der Zeit schwankte. In acht Aufsätzen stellt Gary Gallagher nun seine eigenen, verfeinerten Überlegungen zu Lee vor. Er untersucht die Beziehung zwischen Lees Operationen und der Moral der Konföderierten, die Qualität seiner Generalität und die Frage, wie man angesichts der vielen Verzerrungen, die in der Geschichtsschreibung über die verlorene Sache entstanden sind, am besten mit seinem Erbe umgeht.
Anhand zahlreicher zeitgenössischer Quellen zeigt Gallagher das bemerkenswerte Vertrauen auf, das Soldaten und Bürger in Lees Führung setzten, selbst nachdem die Geschicke seiner Armee zu erodieren begannen. Gallagher befasst sich auch mit Aspekten des Lee-Mythos, wobei er darauf eingeht, wie Bewunderer darauf bestanden, dass die Fehler ihres Helden als General Übertreibungen seiner persönlichen Tugenden darstellten. Abschließend geht Gallagher der Frage nach, ob es sinnvoll - oder wünschenswert - ist, die legitimen Lost Cause-Argumente von den offensichtlich falschen Argumenten in Bezug auf Sklaverei und Sezession zu trennen.
War Robert E. Lee ein begnadeter Soldat, dessen einzige Schwächen in der Tiefe seiner Loyalität zu seinen Truppen, der Zuneigung zu seinen Leutnants und seiner Hingabe für die Sache der Konföderation lagen? Oder war er ein unfähiger Anführer und schlechter Taktiker, dessen Ruf von frühen Biographen und Apologeten der verlorenen Sache drastisch aufgebauscht wurde? Diese unterschiedlichen Charakterisierungen stellen die Pole dar, zwischen denen die wissenschaftliche und populäre Meinung über Lee im Laufe der Zeit schwankte. In acht Aufsätzen stellt Gary Gallagher seine eigenen, verfeinerten Überlegungen zu Lee vor. Er untersucht die Beziehung zwischen Lees Operationen und der Moral der Konföderierten, die Qualität seiner Generalität und die Frage, wie sein Vermächtnis angesichts der vielen Verzerrungen, die in der Geschichtsschreibung zur verlorenen Sache entstanden sind, am besten zu bewerten ist.