Bewertung:

Das Buch stellt eine philosophische Erkundung des menschlichen Verständnisses der Realität dar, wobei die Theorien Freuds im Mittelpunkt stehen. Lear ermutigt die Leser, etabliertes Wissen weiterhin zu hinterfragen und kritisch zu denken, und betont, wie wichtig es ist, nach Wahrheit statt nach Gewissheit zu suchen.
Vorteile:Das Buch wird als brillant, aufschlussreich und fesselnd beschrieben. Es bietet eine wichtige und relevante Botschaft und ermutigt zu Aufgeschlossenheit und kritischem Denken. Lears Schreibstil ist klar und relativ leicht zu lesen, und die psychologischen Erkenntnisse sind für die Leser interessant.
Nachteile:Einige Leser kritisieren Lears Verteidigung von Freud mit dem Argument, dass sie Freuds komplexe Ideen zu sehr vereinfacht oder verzerrt. Sie sind der Meinung, dass es Lears Interpretation an Tiefe mangelt und dass sie Freuds Wesen, insbesondere seinen wissenschaftlichen Hintergrund, nicht vollständig erfasst. Es wird befürchtet, dass Lears Perspektive die umfassenderen und kontroverseren Aspekte des Freudschen Denkens nicht angemessen darstellt.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Open Minded: Working Out the Logic of the Soul
Freud ist diskreditiert, also müssen wir nicht mehr über die dunkleren Seiten der unbewussten Motivation nachdenken. Wir wissen, was unsere politischen Führer bewegt, also müssen wir ihr Denken auch nicht mehr so genau unter die Lupe nehmen.
Überall in der heutigen Kultur hat das Wissen den Platz des Denkens eingenommen. Dieses Buch ist ein beherzter Angriff auf diesen abstumpfenden Trend, vor allem, weil er unsere tiefsten Versuche betrifft, die menschliche Psyche zu verstehen - in der Philosophie und der Psychoanalyse. Es sprengt die weit verbreitete Vorstellung, dass wir die Probleme und die richtigen Methoden in diesen Bereichen bereits kennen und deshalb keine entscheidenden Fragen mehr über die Struktur der menschlichen Subjektivität stellen müssen.
"Was ist Psychologie? "Open Minded ist nicht so sehr eine Antwort auf diese Frage als vielmehr ein Versuch, die Frage zu verstehen.
Die Untersuchung führt Jonathan Lear, einen Philosophen und Psychoanalytiker, zurück zu Platon und Aristoteles, zu Freud und der Psychoanalyse und zu Wittgenstein. Lear argumentiert, dass Freud und, allgemeiner, die Psychoanalyse die würdigen Erben des griechischen Versuchs sind, unseren Verstand zur Schau zu stellen.
Er behauptet auch, dass es trotz ihrer offensichtlichen Unterschiede tiefe Affinitäten zwischen den Werken von Freud und Wittgenstein gibt. Beide befassen sich damit, wie die Phantasie unser Selbstverständnis formt; beide zeigen, wie die Aktivitäten des Lebens mehr zeigen, als wir zu sagen vermögen. Die philosophische Tradition hat den Verstand als rationaler dargestellt, als er ist, selbst wenn man versucht, die Irrationalität zu erklären.
Die Psychoanalyse zeigt uns, dass der Geist von Natur aus unruhig ist und dazu neigt, sein eigenes Funktionieren zu stören. Und die empirische Psychologie ihrerseits ignoriert jene Aspekte der menschlichen Subjektivität, die sich einer objektiven Beschreibung entziehen. Indem er eine Dreiecksbeziehung zwischen den Griechen, Freud und Wittgenstein herstellt, hilft uns Lear, ein Gefühl dafür zu bekommen, was es heißt, bei unseren Untersuchungen der menschlichen Seele aufgeschlossen zu sein.