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Orality and the Scriptures: Composition, Translation, and Transmission
Was hat "Mündlichkeit" (mündliche Formen des Diskurses) mit der "Heiligen Schrift", einem Korpus heiliger Schriftstücke, zu tun? Ziel dieser Aufsätze ist es, aufzuzeigen, wie der Bereich der "Mündlichkeitsforschung" den vielfältigen Prozess des Verfassens, Übersetzens und Übertragens der verschiedenen Texte der Heiligen Schrift betrifft. Diese oft vernachlässigte mündliche/aurale Dimension der Kommunikation ermöglicht uns eine schärfere Wahrnehmung und größere Wertschätzung der verschiedenen literarischen Merkmale der biblischen Schriften und der damit verbundenen semantischen und spirituellen Implikationen.
Teil Eins, ORIENTIERUNG, gibt einen Überblick über die wichtigsten Aspekte der Mündlichkeitsforschung: Schlüsselbegriffe, Methoden sowie Kontroversen über die Überlieferung der Schrift. Teil Zwei, DOKUMENTATION, stellt drei anschauliche "Fallstudien" vor, die sich mit der Komposition befassen und Volltextanalysen enthalten, die ein mündlich orientiertes, literarisch-rhetorisches "Hören" von Jesaja 66, Johannes 17 und Philipper erläutern. Der dritte Teil, ANWENDUNG, lädt die Leser dazu ein, sich aktiver mit der Übersetzung des biblischen Textes zu beschäftigen, indem er vier weitere Passagen aus einem mündlich-auralen "Klangpunkt" heraus kritisch betrachtet - Hohelied 8, Offenbarung 5, Philemon und 1 Korinther 13.
Das letzte Kapitel ermutigt zur Anwendung einer auf Mündlichkeit basierenden Methodik, um eine exegetisch korrekte und gleichzeitig künstlerisch dynamische Übertragung der Bibel in der heutigen medienreichen Welt zu erreichen.
Das Buch will seine Leser - ob Lehrer, Studenten, Übersetzer oder Publizisten - dazu motivieren, bei der Beschäftigung mit der Heiligen Schrift stets ein offenes Ohr für den Text zu haben. "Im Laufe dieses Buches lenkt Wendland unsere Aufmerksamkeit schrittweise und mit zunehmender Intensität auf eine enorme Anzahl detaillierter Beispiele für die vielfältigen poetischen und rhetorischen Phänomene, die in der biblischen Sprache verschlüsselt sind.
Die kumulative Wirkung dieser detaillierten Beispiele ist ein starkes Argument für die Notwendigkeit, die expressive Natur und das Potenzial der biblischen mündlichen Kunst zu erkennen und zu nutzen. Es ist klar, dass die mündliche Sprachkunst viel mehr kommuniziert als "bloße Worte". Wie Wendland es ausdrückt, "beleben sie auch die Herzen" (aus dem Vorwort).
Ernst R. Wendland (Ph. D., African Languages and Literature, University of Wisconsin) ist Dozent am Lusaka Lutheran Seminary und Prüfer für Dissertationen in sambischen Sprachen an der Universität von Sambia.
Als ehemaliger Übersetzungsberater der UBS ist er immer noch als außerordentlicher Professor am Zentrum für Bibelübersetzung und -interpretation in Afrika am Fachbereich für Altertumswissenschaften der Universität Stellenbosch in Südafrika tätig.