Bewertung:

Obama Power von Jeffrey C. Alexander und Bernadette N. Jaworsky bietet eine aufschlussreiche Analyse des Präsidentschaftswahlkampfs 2012, die insbesondere das Zusammenspiel zwischen sozialen Medien, Demografie und politischen Erzählungen hervorhebt. Das Buch untersucht, wie Präsident Obama die Herausforderungen erfolgreich gemeistert hat, um seine Wiederwahl zu sichern, und argumentiert, dass effektives Storytelling und das Verständnis für technologische Einflüsse für moderne politische Kampagnen entscheidend sind.
Vorteile:Das Buch ist sehr fesselnd und gut recherchiert und bietet originelle Einblicke in politische Narrative und Wahlkampfdynamik. Es ist für ein breites Publikum zugänglich und regt zum kritischen Nachdenken über den Einfluss von Medien und Demografie in der Politik an. Es ist besonders für Wahlkampfmanager und alle, die sich für zeitgemäße politische Strategien interessieren, von Nutzen, da es die Bedeutung der Ansprache jüngerer Wähler über soziale Medien hervorhebt.
Nachteile:Der Titel könnte einige Leser, die andere politische Ansichten vertreten, abschrecken und möglicherweise Personen aus der gegnerischen Partei befremden. Einige Rezensenten waren der Meinung, dass das Buch komplexe politische Themen zu sehr vereinfacht und die vielschichtigen Wahlergebnisse auf eine einfache Erzählung reduziert. Außerdem könnte die Kürze des Buches, die es zwar zu einer schnellen Lektüre macht, bei einigen Lesern den Wunsch nach mehr Tiefe wecken.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Obama Power
Was ist die Quelle von Obamas Macht? Wie kommt es, dass Obama nach einer demütigenden Niederlage bei den Zwischenwahlen 2010 die Situation umdrehen konnte, seinen Gegner geschickt ausmanövrierte und bei den Präsidentschaftswahlen im November 2012 einen entscheidenden Sieg errang?
In diesem kurzen und brillanten Buch argumentieren Jeffrey Alexander und Bernadette Jaworsky, dass weder Geld noch Demografie diesen dramatischen Umschwung erklären können. Was ihn möglich machte, so zeigen sie, war der kulturelle Wiederaufbau. Als der Präsident erkannte, dass es ihm nicht gelungen war, eine überzeugende Darstellung seiner Macht zu liefern, begann er, eine neue Heilsgeschichte zu schmieden. Darin wurde der republikanische Sparhaushalt als Zugeständnis an die Wohlhabenden dargestellt und Obama als mutiger Held, der für die einfachen Leute gegen die Reichen kämpft. Die wiedererstarkte kulturelle Leistung verdrängte die Tea Party 2011 von der politischen Bühne, und Mitt Romney wurde 2012 zum Futter für das Drehbuch. Die Demokraten stellten ihren republikanischen Gegner als rückwärtsgewandten Elitisten dar, einen "Bain-Kapitalisten", dessen Wahl die zivile Solidarität bedrohen würde, auf der die Demokratie beruht.
Ereignisse aus der realen Welt können selbst das beste Drehbuch zunichte machen. Obama sah sich mit monatlichen Arbeitslosenzahlen, dem entmutigenden Bin-Laden-Angriff, drei Live-Debatten und dem Hurrikan Sandy konfrontiert. Die Ungeschicklichkeit seines Gegners und sein eigenes Glück halfen dem Präsidenten, aber es waren die Gelassenheit und das Glück seiner Improvisationen, die es ihm ermöglichten, ein zweites Mal erfolgreich zu sein. Indem er Ereignisse in Handlungspunkte umwandelte, bewies der Präsident das Gespür für Dramatik, das ihn zu einem der effektivsten Politiker der Gegenwart gemacht hat.
Dieses Buch erklärt nicht nur überzeugend Obamas Erfolg, sondern zeigt auch eine grundlegende, aber selten gewürdigte Wahrheit über die politische Macht in modernen demokratischen Gesellschaften auf, nämlich dass die Erlangung und der Erhalt von Macht ebenso viel mit der Fähigkeit zu tun hat, Symbole effektiv zu nutzen und gute Geschichten zu erzählen, wie alles andere.