Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgreifende Erforschung des Holocaust-Traumas und des sozialen Traumas und stellt eine komplexe, aber aufschlussreiche Diskussion dar. Es wird für seine optimistische Schlussfolgerung und seine Relevanz für die zeitgenössische Traumatheorie gelobt. Es wird jedoch für seine dichte und komplizierte Sprache kritisiert, die das Verständnis für allgemeine Leser erschweren könnte.
Vorteile:⬤ Aufschlussreich und gut strukturiert
⬤ bietet einen guten Einblick in soziale Traumata
⬤ optimistische Schlussfolgerung
⬤ verbindet die Arbeiten verschiedener Theoretiker effektiv.
⬤ Schwierige und komplexe Sprache
⬤ unnötig lange Kapitel
⬤ einige Konzepte sind eher kompliziert als vereinfacht
⬤ schwierig für Laienleser.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Trauma: A Social Theory
In diesem Buch entwickelt Jeffrey C. Alexander eine originelle soziale Theorie des Traumas und nutzt sie, um eine Reihe von empirischen Untersuchungen über soziales Leid rund um den Globus durchzuführen. Alexander argumentiert, dass Traumata nicht nur psychologische, sondern kollektive Erfahrungen sind und dass Traumaarbeit eine Schlüsselrolle bei der Definition der Ursprünge und Ergebnisse kritischer sozialer Konflikte spielt. Er skizziert ein Modell der Traumaarbeit, das die Interessen von Trägergruppen, konkurrierende narrative Identifikationen von Opfern und Tätern, utopische und dystopische Vorschläge zur Traumabewältigung, die performative Kraft konstruierter Ereignisse und die Verteilung organisatorischer Ressourcen in Beziehung setzt.
Alexander untersucht diese Prozesse in reich strukturierten Fallstudien zu den Ursprüngen und Auswirkungen kultureller Traumata, vom Universalismus des Holocaust bis zum Partikularismus der israelischen Rechten, von den postkolonialen Kämpfen um die Teilung Indiens und Pakistans bis zur Unsichtbarkeit des Raubes von Nanjing im maoistischen China. In einem besonders kontroversen Kapitel beschreibt Alexander den idealisierenden Diskurs der Globalisierung als eine Trauma-Reaktion auf den Kalten Krieg.
Zeitgenössische Gesellschaften wurden oft als mehr mit der Vergangenheit als mit der Zukunft beschäftigt beschrieben, mehr mit Tragödien als mit Fortschritt. In Trauma: A Social Theory erklärt Alexander, warum.