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Orlando: Aperture 235
(Gastredaktion: Tilda Swinton)
Virginia Woolfs vorausschauender Roman Orlando aus dem Jahr 1928 erzählt die Geschichte eines jungen Adligen, der zur Zeit von Königin Elisabeth I. drei Jahrhunderte lang lebt, ohne zu altern, und dabei auf mysteriöse Weise sein Geschlecht wechselt. 1992 brachte die Filmemacherin Sally Potter eine mittlerweile klassische Verfilmung des Buches mit Tilda Swinton in der Hauptrolle als Orlando heraus. Seitdem hat Woolfs Geschichte Swinton nicht mehr losgelassen, die die Fähigkeit des Buches beschreibt, "sich wie ein Zauberspiegel zu verändern. Wo ich einst annahm, es sei ein Buch über ewige Jugend, sehe ich es jetzt als ein Buch über das Erwachsenwerden, über das Lernen zu leben".
Für die Sommerausgabe 2019 von Aperture greift Swinton als Gastredakteurin auf die zentralen Themen von Orlando zurück - Geschlechterfluidität, grenzenloses Bewusstsein und die tiefe Perspektive eines langen Lebens - und bietet eine Sammlung von Bildern und Texten, die Offenheit, Neugier und menschliche Möglichkeiten feiern. "Woolf schrieb Orlando", so Swinton, "in einer Haltung, in der sie die schwankende Natur der Existenz feierte. Sie glaubte, dass der kreative Geist androgyn ist. Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass es in Orlando weit weniger um das Geschlecht geht als um die Flexibilität des völlig wachen und empfindsamen Geistes. Diese Ausgabe von Aperture ist eine Hommage an die Unbestimmtheit und Grenzenlosigkeit und eine herzliche Feier der umfassenden und expansiven Vision des Lebens, die von den hier versammelten außergewöhnlichen Künstlern verkörpert wird."
Diese Ausgabe enthält Beiträge von Künstlern und Schriftstellern, darunter Michael Cunningham, Zackary Drucker, Lynn Hershman Leeson, Isaac Julien, Eileen Myles, Maggie Nelson, Jamal Nxedlana, Elle P rez, Sally Potter, Walter Pfeiffer, R. Ruby Rich, Antwaun Sargent, Viviane Sassen, Collier Schorr, Paul Mpagi Sepuya, Mickalene Thomas, Lynne Tillman, Justin Torres, Marina Warner, Carmen Winant und andere.
