Bewertung:

In den Rezensionen wird Ted Hughes' Übersetzung von „Phedre“ als eine außergewöhnliche und kraftvolle Wiedergabe hervorgehoben, die die Intensität und dramatische Poesie von Racines Originalwerk einfängt. Leser und Darsteller finden die emotionale Tiefe und sprachliche Zurückhaltung des Stücks gleichermaßen beeindruckend und machen es zu einer anspruchsvollen, aber lohnenden Erfahrung.
Vorteile:Die lebendige und intensive Übersetzung gibt Racines Sprache richtig wieder, bringt die dramatische Poesie der neoklassischen Tragödie zur Geltung und bietet ein kraftvolles Aufführungserlebnis. Es wird als eindringlich und bewegend beschrieben und ist in der Lage, starke emotionale Reaktionen hervorzurufen.
Nachteile:Das Stück kann nur mit konzentrierter Aufmerksamkeit vollständig erfasst werden; eine beiläufige Lektüre ist aufgrund seiner Intensität schwierig, was einige Gelegenheitsleser oder diejenigen, die mit dem Genre nicht vertraut sind, abschrecken könnte.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Eine schlanke, hochspannende Version einer klassischen Tragödie.
Der Mythos der Phädra ist einer der stärksten in der gesamten klassischen Mythologie. In der Dramatisierung durch den französischen Dramatiker Jean Racine (1639-99) ist die obsessive Liebe der sterbenden Königin zu ihrem Stiefsohn Hippolytus und die Liebe des skrupellosen Hippolytus zu der verbotenen Schönheit Aricia als eine der großen Geschichten tragischer Verliebtheit bekannt geworden, eine Geschichte der Liebe, die stark genug ist, um ein ganzes Königreich zu stürzen.
In dieser „harten, ungereimten Übersetzungslawine“ (Paul Taylor, The Independent) ersetzt Hughes die Alexandriner von Racine durch einen englischen Vers, der die Leidenschaften seiner Protagonisten beredt wiedergibt. Die Übersetzung wurde 1998 in London unter großem Beifall aufgeführt, und die Londoner Inszenierung mit Diana Rigg in der Hauptrolle wurde 1999 an der Brooklyn Academy of Music aufgeführt.
„Wir sind immer noch dabei, Ted Hughes' Talent für erzählende Verse nach seinen Tales from Ovid nachzuholen“, bemerkte ein englischer Kritiker nach der Londoner Premiere. „Auf der Bühne muss nicht viel passieren, wenn es in Hughes' freien Versen einen wirbelnden, actiongeladenen Katastrophenfilm voller Sex und Gewalt gibt.“.