Bewertung:

Das Buch ist eine Sammlung von Aufsätzen Putnams zu Themen wie Metaphysik, Ethik und philosophischen Debatten, die sein Interesse an Persönlichkeiten wie Kant, Wittgenstein und Cavell widerspiegeln. Die Texte werden für ihre Eloquenz und Tiefe gelobt, auch wenn sie für diejenigen, die mit der akademischen Philosophie weniger vertraut sind, eine Herausforderung darstellen könnten.
Vorteile:⬤ Gut geschriebene und fesselnde Essays
⬤ nachdenkliche Überlegungen zu wichtigen Philosophen
⬤ wertvolle Einblicke in Metaphysik und Ethik
⬤ starke Einführung von Connant.
⬤ Kann für Gelegenheitsleser zu technisch und trocken sein
⬤ erfordert eine gewisse Vertrautheit mit analytischer Philosophie
⬤ könnte als zu kompliziert angesehen werden, wenn man Putnams Standpunkt nicht teilt.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Realism with a Human Face
Es ist an der Zeit, die Philosophie zu reformieren, sagt Hilary Putnam, einer der großen amerikanischen Philosophen. Er fordert die Philosophen auf, sich mit der Kluft zwischen dem gegenwärtigen Zustand ihres Fachs und den menschlichen Bestrebungen zu befassen, die die Philosophie vertreten sollte und einst vertreten hat. Putnams Ziel ist es, die Philosophie in das gesellschaftliche Leben einzubetten.
Der erste Teil des Buches ist den metaphysischen Fragen gewidmet. Putnam lehnt die zeitgenössische Metaphysik ab, die darauf besteht, sowohl den Geist als auch die Welt aus der Sicht Gottes zu beschreiben. Stattdessen plädiert er für Pluralismus, für eine Philosophie, die keine geschlossene systematische Methode ist, sondern eine menschliche Praxis, die mit dem wirklichen Leben verbunden ist. Die Philosophie hat zwar eine Aufgabe, aber sie besteht nicht darin, eine Bestandsaufnahme der Grundausstattung des Universums zu liefern oder die Realität an sich von unseren eigenen Projektionen zu trennen. Putnam macht deutlich, dass es nicht Aufgabe der Wissenschaft ist, eine fertige Welt zu beschreiben, und auch die Philosophie sollte sich nicht damit befassen.
Der Autor fährt fort zu zeigen, dass der größere menschliche Kontext, in dem die Wissenschaft von Bedeutung ist, eine Welt der Werte ist, die von ethischen und ästhetischen Urteilen beseelt ist. Keine angemessene Philosophie sollte versuchen, ethische Tatsachen wegzuerklären. Im dritten Teil des Buches kommt die Dimension der Geschichte hinzu. Hier greift Putnam eine Reihe amerikanischer Philosophen auf, von denen einige fest zum Kanon der analytischen Philosophie gehören und andere nicht, wie William James und C. S. Peirce, und er untersucht den pragmatistischen Beitrag zur Philosophie von James bis Quine und Goodman.
Dieses Buch verbindet Fragen der Metaphysik mit kulturellen und literarischen Themen und argumentiert, dass der Zusammenbruch des philosophischen Realismus nicht mit einem Absturz in den Abgrund des Relativismus und des postmodernen Skeptizismus einhergeht. Es richtet sich in erster Linie an Philosophen, dürfte aber auch ein breites Spektrum von Geistes- und Sozialwissenschaftlern ansprechen.