Bewertung:

Michel Serres' Buch, ROME, präsentiert eine komplexe Theorie der Multiplizität durch einen Kommentar zu Livys Geschichte von Rom. Das Buch befasst sich mit Themen wie Gewalt, Ausgrenzung und dem Kampf um Pluralismus im Denken. Serres verbindet persönliche Erzählungen mit philosophischen Einsichten und betont die Bedeutung von Dankbarkeit, Gastfreundschaft und dem Potenzial für eine friedliche Koexistenz inmitten historischer und intellektueller Turbulenzen.
Vorteile:⬤ Fesselnder Schreibstil, der persönliche Erzählung und philosophischen Diskurs miteinander verwebt.
⬤ Starke Themen von Pluralismus und Inklusivität im Denken.
⬤ Reichhaltiger historischer Kontext und aufschlussreiche Kommentare über das Wesen der Gewalt und die Grundlagen der Gesellschaft.
⬤ Bietet eine neue Perspektive auf historische Ereignisse und ihre Bedeutung für das heutige Leben.
⬤ Behandelt die Dynamik von Macht und Ausgrenzung in intellektuellen Gemeinschaften.
⬤ Einige Leser könnten die philosophische Sprache als komplex und anspruchsvoll empfinden.
⬤ Die Abhängigkeit von Spezialwissen über historische Figuren und philosophische Konzepte kann den Zugang einschränken.
⬤ Die Vergleiche mit anderen Philosophen können Verwirrung über Serres' einzigartigen Standpunkt stiften.
⬤ Die Erzählstruktur kann sich unzusammenhängend anfühlen, da sie zwischen persönlichen Anekdoten und theoretischen Diskussionen wechselt.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Rome: The First Book of Foundations
In Michel Serres erstem Buch seiner „Gründungstrilogie“ geht es um Anfänge. Um den Beginn Roms, aber auch um den Beginn der Gesellschaft, des Wissens und der Kultur. Rom ist eine Untersuchung der Grundlagen, auf denen die heutige Gesellschaft aufgebaut ist.
Mit der für ihn charakteristischen Breite und Lyrik führt Serres den Leser auf eine Reise, die von einer Meditation über die Wurzeln des wissenschaftlichen Wissens bis hin zur Mengenlehre und Ästhetik reicht. Er erforscht die Themen Gewalt, Mord, Opfer und Gastfreundschaft, um uns aufzufordern, die sich wiederholende Gewalt der Gründung zu vermeiden. Rom bietet auch eine alternative und kreative Lesart von Livys Ab urbe condita, die ein Licht auf die Probleme der Geschichte, der Wiederholung und der Nachahmung wirft.
Erstmals 1991 in englischer Sprache veröffentlicht und in dieser neuen Ausgabe neu übersetzt und vorgestellt, ist Michel Serres' Rom ein zeitgenössischer Klassiker, der uns zeigt, wie wir dazu gekommen sind, so zu leben, wie wir es tun.