
Special Issue: Feminist Legal Theory
Ein halbes Jahrhundert nach dem Beginn der zweiten Welle schreiben feministische Rechtstheoretikerinnen immer noch über viele der Themen, die sie schon früh angesprochen haben: Geld, Sex, Reproduktion und Arbeit.
Was sich geändert hat, ist die Art und Weise, wie sie über diese Themen sprechen. Insbesondere vertreten diese Theoretikerinnen jetzt eine komplexere und nuanciertere Auffassung von Macht.
Die neuere Forschung erkennt die Komplexität der Macht in der heutigen Gesellschaft an, die Art und Weise, wie diese Komplexität die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern verfestigt, und die Rolle, die das Recht bei der Verringerung der Ungleichheit und der Stärkung der Handlungsfähigkeit spielen kann. Die in diesem Band versammelten feministischen Rechtstheoretikerinnen stehen stellvertretend für diese Bemühungen. Sie untersuchen sorgfältig die Beziehung zwischen Geschlecht, Gleichheit und Macht in einer Reihe von Bereichen: Sex, Reproduktion, Vergnügen, Arbeit, Geld.
Dabei identifizieren sie soziale, politische, wirtschaftliche, entwicklungsbedingte sowie psychologische und somatische Kräfte, die sowohl von innen als auch von außen wirken und den Ausdruck und die Beschränkung von Macht erschweren. Schließlich stellen sie differenzierte Überlegungen zu den Möglichkeiten rechtlicher Interventionen im Lichte dieser komplexeren Vorstellungen von Macht an.