Bewertung:

Das Buch von Danielle Allen untersucht das Konzept der Staatsbürgerschaft in Demokratien und hebt die Bedeutung des „Gesprächs mit Fremden“ als zentralen Aspekt des bürgerschaftlichen Engagements hervor. Unter Rückgriff auf philosophische Überlegungen von Aristoteles und anderen argumentiert Allen, dass die Förderung von politischer Freundschaft und Vertrauen für die Überwindung rassistischer und politischer Unstimmigkeiten in den Vereinigten Staaten von entscheidender Bedeutung ist, insbesondere vor dem Hintergrund historischer Ereignisse wie Brown v. Board of Education. Während das Buch nachdenkliche Einsichten präsentiert und die Leser dazu anregt, ihre Interaktionen mit anderen neu zu bewerten, weisen einige Kritiken auf Probleme mit der Ausführung und der Machbarkeit der vorgeschlagenen Lösungen hin.
Vorteile:⬤ Spannende Erkundung der Rolle von Staatsbürgerschaft und Vertrauen in der Demokratie.
⬤ Nachdenklich stimmende Argumente zur politischen Freundschaft als Mittel zur Überwindung von Unstimmigkeiten zwischen Bürgern.
⬤ Nutzt historische Ereignisse und Persönlichkeiten (z.B. Elizabeth Eckford), um Punkte zu illustrieren.
⬤ Regt die Leser zum Nachdenken über persönliche Interaktionen und die Bedeutung von bürgerschaftlichem Engagement an.
⬤ Einige Leser empfanden den Text als langweilig und schlecht ausgeführt.
⬤ Kritiker bemängeln, dass es den vorgeschlagenen Lösungen an praktischer Anwendung mangelt, insbesondere auf nationaler Ebene.
⬤ Das Buch könnte mit seinen Vorschlägen zur Lösung komplexer Probleme herablassend wirken.
⬤ Begrenzte Auseinandersetzung mit modernen Technologien, die den Dialog über Entfernungen hinweg erleichtern könnten.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Talking to Strangers: Anxieties of Citizenship since Brown v. Board of Education
"Sprich nicht mit Fremden" ist der Rat, den Eltern aller Klassen und Rassen ihren Kindern seit langem geben. Heute hat er sich zu einem grundlegenden Gebot der staatsbürgerlichen Erziehung entwickelt und spiegelt das Misstrauen zwischen den Rassen, die persönliche und politische Entfremdung und das tiefe Misstrauen gegenüber anderen wider. In diesem kraftvollen und wortgewaltigen Essay bringt Danielle Allen, MacArthur-Stipendiatin des Jahres 2002, diese Maxime zurück nach Little Rock, um die Saat des Misstrauens auszurotten und sie durch "eine Bürgerschaft der politischen Freundschaft" zu ersetzen.
Unter Bezugnahme auf die bahnbrechende Entscheidung Brown v. Board of Education von 1954 und das berühmte Foto von Elizabeth Eckford, einer der Little Rock Nine, die von ihrer "Mitbürgerin" Hazel Bryan verflucht wird, argumentiert Allen, dass wir den Übergang zur politischen Freundschaft, den dieser Moment bot, noch nicht vollzogen haben. Indem er kurze Lektüren von Philosophen und politischen Theoretikern mit persönlichen Überlegungen zur Rassenpolitik in Chicago verbindet, schlägt Allen auffallend praktische Techniken der Bürgerschaft vor. Diese Werkzeuge der politischen Freundschaft, so Allen, können uns helfen, anderen gegenüber vertrauenswürdiger zu werden und das versteinerte Misstrauen zwischen uns zu überwinden.
Allen zufolge ist die Aufopferung das Schlüsselkonzept, das die Brücke zwischen Bürgerschaft und Vertrauen schlägt. Sie deckt die gewöhnlichen, täglichen Opfer auf, die die Bürger bringen, um die Demokratie am Laufen zu halten, und bietet Methoden an, um diese Opfer anzuerkennen und zu erwidern. Das Buch Talking to Strangers ist ein Manifest für die Wiederbelebung der Demokratie, pointiert, prägnant und hoffnungsvoll.