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Teleny (1893) ist ein erotischer Roman, der anonym veröffentlicht wurde, aber oft dem irischen Dramatiker Oscar Wilde zugeschrieben wird. Teleny gilt als eines der ersten belletristischen Werke, in dem Homosexualität offen dargestellt wird.
Es ist die Geschichte von Camille Des Grieux' sexuellem Erwachen, den Hindernissen, denen er als schwuler Mann in der Gesellschaft begegnet, und den leidenschaftlichen Momenten, die zwischen Liebenden aus allen Gesellschaftsschichten geteilt werden. "Als ich seinem Spiel zuhörte, war ich wie gebannt. Doch ich konnte kaum sagen, ob es an der Komposition, an der Ausführung oder am Spieler selbst lag.
Gleichzeitig begannen die seltsamsten Visionen vor meinen Augen zu schweben. Zuerst sah ich die Alhambra in all der üppigen Schönheit ihres maurischen Mauerwerks - diese prächtigen Symphonien aus Steinen und Ziegeln - so ähnlich wie die Schnörkel jener wunderlichen Zigeunermelodien.
Da begann ein schwelendes, unbekanntes Feuer in meiner Brust zu lodern." Bei einem Konzert mit seiner Mutter fühlt sich Camille Des Grieux stark zu dem jungen Mann auf der Bühne, dem brillanten ungarischen Pianisten Teleny, hingezogen. Als sich ihre Blicke zum ersten Mal treffen, weiß Camille, dass sie füreinander bestimmt sind. Trotz der Einschränkungen, die Schwulen auferlegt werden, trotz der Geschichten, die er über Teleny als untreuen Liebhaber gehört hat, stellt sich Camille ihm vor.
Teleny ist ein erotischer Roman voller hitziger Liebesszenen zwischen den unersättlichen Charakteren, der auch über ein Jahrhundert nach seiner Veröffentlichung noch unterhält, schockiert und überrascht. Mit einem wunderschön gestalteten Einband und einem professionell gesetzten Manuskript ist diese Ausgabe von Teleny ein klassisches Werk der viktorianischen Erotik, das für moderne Leser neu interpretiert wurde.