Bewertung:

Das Buch über die Kaiserin Theodora bietet ein komplexes Porträt ihres Lebens und ihrer Epoche, lässt aber aufgrund der begrenzten und voreingenommenen Quellen oft den Fokus auf die Person Theodora vermissen. Die Rezensionen spiegeln gemischte Erfahrungen wider und heben sowohl den faszinierenden historischen Kontext als auch die frustrierenden Lücken in der Erzählung über Theodora selbst hervor.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und informativ über die byzantinische Ära und bedeutende Persönlichkeiten.
⬤ Fesselnde Erzählung von Theodoras Aufstieg aus einfachen Verhältnissen zur Kaiserin, die ihren Einfluss und ihre Errungenschaften aufzeigt.
⬤ Theodoras Aufstieg zur Kaiserin zeigt ihren Einfluss und ihre Errungenschaften. Die kulturelle und politische Dynamik der Zeit macht das Buch zu einer wertvollen Quelle für Liebhaber der alten Geschichte.
⬤ Einige Autoren präsentieren ansprechende Charakterskizzen, die das Verständnis für die Epoche fördern.
⬤ Der Titel ist irreführend, da sich das Buch mehr auf die Figuren im Umfeld als auf Theodora selbst konzentriert.
⬤ Der dichte, akademische Schreibstil kann schwer zu verstehen sein; einige Rezensenten fanden ihn langsam und wenig fesselnd.
⬤ Starker Rückgriff auf Prokopius, dessen voreingenommene Berichte eine genaue Darstellung von Theodoras Leben erschweren.
⬤ Lücken in der Erzählung führen zu einem Mangel an Klarheit über Theodoras Charakter und Handlungen.
(basierend auf 19 Leserbewertungen)
Theodora: Actress, Empress, Saint
Zwei der berühmtesten Mosaike der Antike in der Kirche San Vitale in Ravenna zeigen den Kaiser Justinian aus dem sechsten Jahrhundert und an der ihm gegenüberliegenden Wand seine Frau Theodora (497-548). Dieses majestätische Porträt lässt nichts von Theodoras sehr bescheidenen Anfängen oder ihrem unwahrscheinlichen Aufstieg zu Ruhm und Macht ahnen. Aufgewachsen in einer Familie von Zirkusartisten in der Nähe des Hippodroms von Konstantinopel, gab sie in ihren späten Teenagerjahren eine erfolgreiche Schauspielkarriere auf, um einem Liebhaber zu folgen, den zu heiraten ihr gesetzlich verboten war. Als er sie verließ, war sie eine alleinerziehende Mutter, die sich ein neues Leben als Geheimagentin aufbaute und in dieser Rolle den Thronfolger kennenlernte. Zum Entsetzen der herrschenden Elite heirateten die beiden, und als Justinian 527 die Macht übernahm, regierten sie gemeinsam das Oströmische Reich.
Ihre Herrschaft war die am meisten gefeierte in der byzantinischen Geschichte und brachte dem Reich Reichtum, Prestige und sogar Rom selbst zurück. Theodora war eine der führenden politischen Persönlichkeiten ihrer Zeit, die die kaiserliche Außen- und Innenpolitik mitgestaltete und ihren Mann zweimal vor der drohenden Absetzung bewahrte. Sie spielte eine zentrale Rolle bei dem Versuch, die religiösen Streitigkeiten ihrer Zeit zu lösen, und setzte sich aktiv für Frauen ein, die Opfer von Menschenhandel wurden. Als außerordentlich fähige Politikerin erregte sie Bewunderung und Hass in ihrem Umfeld. Ihre Feinde schrieben ausführlich und phantasievoll über ihre mutmaßliche frühe Karriere als Prostituierte, während ihre Befürworter sie im wahrsten Sinne des Wortes in den Stand der Heiligkeit erhoben.
Theodora ist die Geschichte einer Frau mit außergewöhnlichem Talent, die ungeheure Hindernisse überwand, um unglaubliche Macht zu erlangen, die sie ausübte, ohne jemals zu vergessen, woher sie gekommen war. In Theodora: Schauspielerin, Kaiserin, Heilige durchdringt David Potter die sehr voreingenommenen Berichte über sie, die in den Schriften ihrer Zeitgenossen zu finden sind, und nutzt die neuesten Forschungsergebnisse über das frühe Byzanz, um eine moderne, abgerundete und fesselnde Erzählung von Theodoras Leben zu erstellen. Dieses faszinierende Porträt wird alle Leser fesseln, die sich für die Geschichte der Antike und der Frauen interessieren.