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Disruption: Why Things Change
Wie verändern sich die Dinge? Diese Frage ist für die historische Untersuchung jeder Epoche von entscheidender Bedeutung, aber sie ist auch heute von größter Wichtigkeit, da die westlichen Demokratien die grundlegenden Prinzipien ihres impliziten Gesellschaftsvertrags mit extremen Herausforderungen durch Kräfte konfrontiert sehen, die für Ideen eintreten, die einst nur am Rande der Gesellschaft gediehen. In diesem Buch wird argumentiert, dass radikale Veränderungen immer mit Ideen beginnen, die an den Rändern der Gesellschaft entstanden sind.
Im Laufe der Zeit war der "Mainstream" von Natur aus konservativ, ließ zwar schrittweise Veränderungen zu, war aber im Wesentlichen darauf bedacht, seine eigenen Machtstrukturen zu bewahren, da die vorherrschende Ideologie die bestehenden Verhältnisse rechtfertigt. Auf seinem Streifzug durch die westliche Geschichte zeigt David Potter, wie Ideologien, die sich in Opposition oder als Reaktion auf die Befürworter des Status quo entwickeln, eingesetzt werden, um tiefgreifende Veränderungen in den politischen Strukturen zu bewirken, die wiederum die Art und Weise verändern, wie soziale Beziehungen konstruiert werden. Nicht alle radikalen Gruppen sind gleich, und alle Gruppen, die in diesem Buch untersucht werden, machen sich Herausforderungen zunutze, die die soziale Ordnung bereits erschüttert haben.
Sie machen sich Fehler zunutze, die den Glauben an die Wirksamkeit bestehender Institutionen in Frage gestellt haben. Es ist die besondere Kombination aus einem alternativen ideologischen System und einer Zeit der Not in der Gesellschaft, die die notwendigen Bedingungen für radikale Richtungsänderungen sind.
Die in diesem Buch beschriebenen historischen Umbrüche - der Aufstieg des Christentums, der Aufstieg des Islams, die protestantischen Reformationen, das Zeitalter der Revolutionen (in Amerika und Frankreich), der Bolschewismus und der Nationalsozialismus - werden den Lesern helfen zu verstehen, wann die Voraussetzungen für radikale Veränderungen in der sozialen und politischen Ordnung gegeben sind. Wie Disruption zeigt, folgen nicht alle radikalen Veränderungen den Wegen, die ihre ursprünglichen Befürworter vielleicht vorhergesagt haben.
Ein Epilog hilft dabei, die gegenwärtigen Umbrüche - vom Aufstieg Trumps und des Brexit bis hin zu den sozialen und politischen Folgen des technologischen Wandels - in die breiteren historischen Kräfte einzuordnen, die in diesem Buch untersucht werden.