Bewertung:

Sosekis Sammlung kritischer Schriften bietet zwar tiefe Einblicke in Kultur, Moral und Ästhetik, wird aber weitgehend für ihren trockenen und akademischen Ton kritisiert. Sie offenbart Sosekis künstlerische Ethik und Philosophien, die seinen literarischen Werken zugrunde liegen, und beleuchtet wichtige Themen wie Genie und Nationalismus.
Vorteile:Die Schriften geben wichtige Einblicke in Kultur, Moral und Kunstethik. Sie enthalten vorausschauende Ideen, die sich auf zeitgenössische Themen beziehen. Sosekis kritische Perspektiven auf Genie und Nationalismus regen zum Nachdenken an und sind relevant.
Nachteile:Der Text wird als sehr trocken und akademisch rigoros beschrieben, was das Engagement möglicherweise behindert. Die Leser könnten ihn als langweilig empfinden, da er eher mit dichten theoretischen Inhalten als mit verständlichen Erzählungen gefüllt ist.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Theory of Literature and Other Critical Writings
Natsume Soseki (1867-1916) war der bedeutendste japanische Romancier des zwanzigsten Jahrhunderts, bekannt für so hochgelobte Werke wie Kokoro, Sanshiro und I Am a Cat. Seine Karriere begann er jedoch als Literaturtheoretiker und Gelehrter der englischen Literatur.
Im Jahr 1907 veröffentlichte er Theory of Literature, einen bemerkenswert zukunftsweisenden Versuch zu verstehen, wie und warum wir lesen. Der Text nimmt die Ideen und Konzepte des Formalismus, des Strukturalismus, der Reader-Response-Theorie und des Postkolonialismus um Jahrzehnte vorweg, ebenso wie die kognitiven Ansätze zur Literatur, die erst jetzt an Bedeutung gewinnen. Mit den neuesten Ansätzen der zeitgenössischen Psychologie und Soziologie schuf Soseki ein Modell zur Untersuchung der bewussten Erfahrung des Lesens von Literatur sowie eine Theorie darüber, wie sich dieser Prozess im Laufe der Zeit und über Kulturen hinweg verändert.
Zusammen mit der Literaturtheorie gibt dieser Band eine spätere Reihe von Vorlesungen und Aufsätzen wieder, in denen Soseki seine Theorien weiterentwickelte. Indem er darauf bestand, dass der literarische Geschmack sozial und historisch bedingt ist, konnte Soseki die Überlegenheit des westlichen Kanons in Frage stellen, und indem er seine Theorie auf wissenschaftliche Erkenntnisse stützte, konnte er eine universelle Gültigkeit beanspruchen.