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Water Statues
Familie, Besessenheit und Privilegien auf den Punkt gebracht von der eiskalten schweizerisch-italienischen Meisterschreiberin Fleur Jaeggy.
Selbst unter Fleur Jaeggys einzigartigen und komplizierten Werken ist Die Wasserstatuen ein glänzend eigenartiges Buch. Dieser frühe Roman, in dem es um Einsamkeit und die seltsame emotionale Armut des Reichtums geht, ist zum Teil wie ein Theaterstück aufgebaut: Zu den dramatis personae gehören die verschiedenen Verwandten, Freunde und Bediensteten eines Mannes namens Beeklam, eines wohlhabenden Einsiedlers, der im überfluteten Keller seiner Villa Statuen aufbewahrt, wo die Erinnerungen im ungewissen Licht zittern und das Wasser ins Meer abfließt.
Die Wasserstatuen - mit ihrer Schar entarteter, lose miteinander verbundener Seelen (die sich in der fernen Vergangenheit ebenso oft tummeln wie im Garten der Villa voller berauschter Schnecken) - liefern wie ein Schlag ein unauslöschliches Bild von der Sumpfigkeit des Familienlebens.