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When the State Kills: Capital Punishment and the American Condition
Ist die Todesstrafe gerecht? Hält sie Menschen vom Morden ab? Wie groß ist das Risiko, dass wir unschuldige Menschen hinrichten? Dies sind die üblichen Fragen, die im Mittelpunkt der zunehmend hitzigen Debatte über die Todesstrafe in Amerika stehen. In diesem mutigen und leidenschaftlichen Buch versucht Austin Sarat, die Bedingungen dieser Debatte zu ändern. Die Todesstrafe muss abgeschafft werden, argumentiert Sarat, denn sie untergräbt unsere demokratische Gesellschaft.
Sarat zeigt uns schonungslos die Realitäten des staatlichen Tötens auf. Er untersucht ihre Grundlagen in den Vorstellungen von Rache und Vergeltung. Er nimmt uns mit in den Gerichtssaal eines Kapitalverbrecherprozesses, interviewt Geschworene und Anwälte, die über Leben und Tod entscheiden, und bewertet die Argumente, die um Timothy McVeigh und seinen Prozess wegen des Bombenanschlags in Oklahoma City kreisen. Mit Hilfe einer Reihe beunruhigender Farbfotos zeichnet er die sich entwickelnde Suche der Amerikaner nach neuen Hinrichtungsmethoden nach und untersucht den Stellenwert der Todesstrafe in der Populärkultur anhand von Filmen wie Dead Man Walking, The Last Dance und The Green Mile.
Sarat argumentiert, dass staatliche Hinrichtungen, die einst von Monarchen als symbolische Machtdemonstration eingesetzt wurden, von den Amerikanern als Zeichen der Souveränität des Volkes akzeptiert wurden. Doch wenn der Staat heute tötet, tut er dies in einem bürokratischen Verfahren, das nicht sichtbar ist und für das niemand die Verantwortung übernimmt. Er deckt die Kräfte auf, die Amerikas Tötungskultur aufrechterhalten, darunter überhitzte politische Rhetorik, rassistische Vorurteile und der Wunsch nach einer Welt ohne moralische Zweideutigkeit. Sarat zeigt, dass die Todesstrafe die Amerikaner letztlich gespaltener und feindseliger macht, ihnen die Komplexität des Lebens gleichgültig ist und sie von der Lösung der Probleme der Nation weit entfernt sind. Kurz gesagt, sie hinterlässt uns eine verarmte Demokratie.
Die kraftvollen und ernüchternden Schlussfolgerungen des Buches weisen auf eine neue Politik der Abschaffung hin, in der die Todesstrafe nicht nur aus ethischen Gründen verboten werden sollte, sondern auch aufgrund dessen, was sie den Amerikanern und dem, was wir wertschätzen, antut.