
Knowledge, Expertise and the Professions
Es ist seit langem bekannt, dass sich die Berufe durch ihr Fachwissen von anderen Berufen unterscheiden. Der privilegierte Status der Berufe in den meisten Ländern sowie ihre Ansprüche auf Autonomie und Zugang zu Fachwissen werden jedoch sowohl durch den Druck des Marktes als auch durch neue Instrumente der Rechenschaftspflicht und Regulierung zunehmend in Frage gestellt. Etablierte und neu entstehende Berufe werden in westlichen Volkswirtschaften zunehmend entweder als Lösung oder als Quelle von Konservatismus und Widerstand gegen Veränderungen angesehen, und die jüngsten Entwicklungen in der Berufsausbildung stützen sich auf ein Kompetenzmodell, das den Schwerpunkt darauf legt, was neu qualifizierte Angehörige eines Berufs "können" und nicht, was "sie wissen".
Dieses Buch wendet die Disziplinen der Wissenssoziologie und der Erkenntnistheorie auf die Frage des beruflichen Wissens an. Was ist dieses Wissen? Es geht über die traditionellen Debatten zwischen "wissen wie" und "wissen dass" sowie "Theorie" und "Praxis" hinaus. Die Kapitel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von Diskussionen über die Bedrohung der Wissensbasis etablierter Berufe wie Ingenieure und Architekten bis hin zu den schwierigen Situationen, mit denen Berufe konfrontiert sind, deren fragile Wissensbasis und beruflicher Status zunehmend durch neue Formen der Kontrolle in Frage gestellt werden. Das Buch erkennt zwar an, dass Hochschulabsolventen, die eine Beschäftigung in einem Beruf anstreben, ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen, plädiert jedoch dafür, den Trend umzukehren, der die Unterscheidung zwischen Fähigkeiten und Wissen verwischt oder aufhebt. Wenn Berufe eine Zukunft haben sollen, dann wird Fachwissen wichtiger als je zuvor sein.
Knowledge, Expertise and the Professions ist eine wichtige Lektüre für Studenten, Forscher und Akademiker in den Bereichen Fachwissen, Weiterbildung, Hochschulbildung, Bildungssoziologie und Soziologie der Berufe.