Bewertung:

Das Buch „Falling Behind“ enthält neun aufschlussreiche Aufsätze, in denen die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen Lateinamerika und den Vereinigten Staaten analysiert werden. Die Aufsätze sind gut zusammengestellt, bieten verschiedene Perspektiven und heben Schlüsselfaktoren hervor, wie z. B. den Einfluss stabiler Regierungen auf die Wirtschaftsleistung. Auch wenn das Buch keine konkreten Verbesserungsvorschläge enthält, liefert es doch wertvolle Kommentare zu den Herausforderungen und dem historischen Kontext der wirtschaftlichen Kämpfe Lateinamerikas.
Vorteile:Gut geschriebene Essays mit unterschiedlichen Perspektiven, überzeugende Argumente zur Rolle der Regierung bei der Wirtschaftsleistung, eingehende Analyse der Faktoren, die wirtschaftliche Ungleichheiten beeinflussen, fesselnder Erzählstil.
Nachteile:Es fehlt an konkreten Rezepten für wirtschaftliche Verbesserungen, der mögliche Einfluss der Geografie auf die wirtschaftliche Entwicklung wird nicht ausreichend berücksichtigt.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Falling Behind: Explaining the Development Gap Between Latin America and the United States
Im Jahr 1700 waren Lateinamerika und Britisch-Nordamerika in wirtschaftlicher Hinsicht ungefähr gleichauf. Doch in den folgenden drei Jahrhunderten zogen die Vereinigten Staaten allmählich von Lateinamerika ab, und heute ist der Abstand zwischen den beiden Ländern enorm. Wie kam es zu dieser Entwicklung? War es die Kultur? Geografie? Die Wirtschaftspolitik? Natürliche Ressourcen? Unterschiede in der politischen Entwicklung? Diese Frage beschäftigt die Wissenschaft seit Jahrzehnten, und die Debatte ist nach wie vor heiß.
In Falling Behind versammelt Francis Fukuyama einige der weltweit führenden Wissenschaftler zu diesem Thema, um das Wesen der Kluft und ihre Entstehung zu erklären. Indem sie die Entwicklungsgeschichte der letzten vierhundert Jahre nachzeichnen und sich insbesondere auf die Politik der letzten fünfzig Jahre konzentrieren, kommen die Autoren zu dem Schluss, dass zwar viele Faktoren wichtig sind, dass aber die Wirtschaftspolitik und die politischen Systeme die Ursache für die Kluft sind. Auch wenn die Kluft tief in der Geschichte verwurzelt ist, so gab es doch Zeiten, in denen sie sich als Folge politischer Entscheidungen von Chile bis Argentinien ein wenig verringerte. Indem sie diese politischen Erfolgsgeschichten ans Licht bringen, bieten Fukuyama und die Autoren einen Weg nach vorne für die lateinamerikanischen Nationen und verbessern ihre Aussichten auf wirtschaftliches Wachstum und stabile politische Entwicklung.
Angesichts der Tatsache, dass so viele die Kluft entweder auf große kulturelle Unterschiede oder auf die Folgen der wirtschaftlichen Vorherrschaft der USA zurückführen, wird Falling Behind sicher zu Diskussionen führen. Und angesichts der dringenden Bedeutung des Themas im Lichte der wirtschaftlichen Globalisierung und der Einwanderungsdebatte wird sein umfassendes, tiefgründiges Porträt der Entwicklung der Hemisphäre ein willkommener Beitrag zu dieser Diskussion sein.