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On the Royal Road: The Burgher King
Zwischen Tragödie und Groteske, hochtrabend und zimperlich, rückt Jelineks Stück Auf dem Königsweg das Phänomen des Rechtspopulismus in den Mittelpunkt, das sich wie ein Virus ausbreitet und die Weltpolitik nachhaltig beeinflusst.
Die Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek ist als Schriftstellerin bekannt, die mit ihren Werken auf aktuelle Krisen und kulturelle Phänomene reagiert. Vielleicht zeigt keines ihrer Werke diese Qualität so deutlich wie Auf dem Königsweg. Drei Wochen nach der Wahl Donald Trumps schickte Jelinek ihrem deutschen Lektor den ersten Entwurf dieses Stücks, das sich als verblüffend vorausschauende Antwort auf Trump und das, was er repräsentiert, entpuppt. In diesem Drama erfahren wir, dass ein von sich selbst geblendeter "König", der mit Immobilien, Golfplätzen und Casinos ein Vermögen gemacht hat, plötzlich die Vereinigten Staaten regiert und der Rest der Welt sich ungläubig die Augen reibt, bis niemand mehr etwas sieht.
So aktuell wie die Abendnachrichten, aber mit einem Einblick, der auf einer lebenslangen genauen Beobachtung von Politik und Kultur beruht, rückt On the Royal Road das Phänomen des Rechtspopulismus in den Mittelpunkt, der sich wie ein Virus ausbreitet und die Weltpolitik nachhaltig beeinflusst. Sorgfältig zwischen Tragik und Groteske angesiedelt, hochtrabend und zimperlich, hinterfragt Jelinek in diesem Werk ihre eigene Position und Formen des Widerstands.