Bewertung:

Elfriede Jelineks „Gier“ ruft bei den Lesern ein geteiltes Echo hervor, da es die Komplexität menschlicher Beziehungen und die Kritik an der Gesellschaft, insbesondere gegenüber Frauen, hervorhebt. Während einige ihre prägnante Analyse und lyrische Prosa lobten, empfanden viele andere den Schreibstil als dicht und verworren, was zu Frustration und Verwirrung beim Verständnis der Handlung und der Figuren führte.
Vorteile:⬤ Jelineks Analyse der Geschlechterdynamik und der Frauenfeindlichkeit ist ergreifend und relevant.
⬤ Die Prosa wird als intelligent, spielerisch und tiefgründig beschrieben.
⬤ Einige Leser schätzen die Tiefe der Charaktere und die Gesellschaftskritik.
⬤ Bemerkenswerte literarische Verdienste, da Jelinek den Nobelpreis erhalten hat.
⬤ Der Schreibstil wird häufig als dicht, verworren und unklar kritisiert.
⬤ Viele Leser fanden die Entwicklung der Charaktere und die Dialoge unzureichend.
⬤ Die Struktur und der Verlauf der Geschichte können abschweifend und unzusammenhängend erscheinen, was zu Verwirrung führt.
⬤ Zynismus und ungünstige Darstellungen von Charakteren können für manche Leser abschreckend wirken.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
Greed
Kurt Janisch ist ein ehrgeiziger, aber frustrierter Landpolizist. In seinem Leben läuft es nicht rund - zumindest nicht schnell genug.
Aber ein Landpolizist kommt im Dienst mit vielen Menschen ins Gespräch - vor allem mit Frauen. Einsame Frauen mittleren Alters, Frauen mit ein bisschen Besitz vielleicht... Es wird immer schlimmer: für Kurt Janisch, für die Frauen, die sich in ihn verlieben.
Jemand sieht zu viel, weiß zu viel. Bald gibt es eine Leiche im See und einen Mörder, der gefasst werden muss.
Gier ist Elfriede Jelineks zugänglichster Roman seit Die Klavierlehrerin, ein Thriller, der in den Bergen und Kleinstädten Südösterreichs spielt. Aber wie immer gibt Jelinek dem Leser viel mehr zu denken: die ökologischen Kosten des Wohlstands, die unausweichliche Last und Unzulänglichkeit unserer alltäglichen Worte, die ausbeuterische Natur der Beziehungen zwischen Männern und Frauen, die Unmöglichkeit eines Lebens ohne Beziehungen.
Als meditative Reflexion über das Älterwerden ist Gier ein weiteres Kapitel in Jelineks Chronik ihrer Hassliebe zu Österreich.