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Rein Gold
Ursprünglich als Libretto für die Berliner Staatsoper geschrieben, rekonstruiert Elfriede Jelineks rein GOLD die Ereignisse von Wagners epischem Ring-Zyklus und verlängert sie in die Gegenwart.
Brünnhilde diagnostiziert Wotan, den Göttervater, als ein Opfer des Kapitalismus, weil auch er in die Falle getappt ist, ein Schloss besitzen zu wollen, das er sich nicht leisten kann. In einer Reihe von Monologen zeichnen Brünnhilde und Wotan die Entwicklung des Kapitalismus von der Nibelungensage bis zur Finanzkrise 2008 nach.
Die Literaturnobelpreisträgerin von 2004 hat rein GOLD mit dem für sie typischen "außerordentlichen sprachlichen Eifer" (Schwedische Akademie) geschrieben, eine spielerische und scharfe Kritik an der allgemeinen Gier.