Bewertung:

Elfriede Jelineks „Lust“ ist ein anspruchsvoller und provokanter Roman, der Themen wie sexuellen Missbrauch und Unterdrückung im Kontext kapitalistischer Verhältnisse erforscht. In Rezensionen werden die dichte metaphorische Sprache, die schonungslose Brutalität und das Fehlen einer traditionellen Erzählstruktur hervorgehoben, was zu gemischten Gefühlen über seinen literarischen Wert und seine Resonanz führt.
Vorteile:Die Prosa wird für ihre Brillanz und Musikalität, ihre kraftvollen Metaphern und ihre lyrische Sprache gelobt. Manche Leser finden die Schönheit der Wiederholungen und schätzen Jelineks intensive Beschäftigung mit schwierigen Themen. Kritiker würdigen ihre meisterhafte Schreibkunst und den Mut, sich unbequemen Themen zu stellen.
Nachteile:Viele Leser kritisieren das Buch wegen seiner extremen Schwierigkeit und des starken Rückgriffs auf grafische und sich wiederholende Beschreibungen von Gewalt und sexuellem Missbrauch, was es zu einer beunruhigenden und anspruchsvollen Lektüre macht. Die fehlende Tiefe der Charaktere und das Fehlen einer direkten Rede frustrieren einige, während andere meinen, dass es dem Buch an Kohärenz und Klarheit mangelt. Einige halten es sogar für unwürdig, dass die Autorin den Nobelpreis erhalten hat.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
In einem malerischen österreichischen Skiort sind die Dinge nicht ganz so, wie sie scheinen. Hermann, der Leiter einer Papierfabrik, hat beschlossen, dass die sexuelle Befriedigung zu Hause beginnt.
Und damit ist Gerti gemeint - seine Frau und sein Eigentum. Gerti wird nicht gefragt, was sie davon hält, dass Hermann sie benutzt. Sie ist ein Gefäß, in das Hermann seine Säfte schüttet, böse, kurz, brutal.
Die leidgeprüfte Gerti glaubt, ihren Retter und ihre Liebe in Michael gefunden zu haben, einem Studenten, der sie nach einem Tag der heftigen Benutzung durch ihren Mann rettet. Aber Michael ist auf dem Weg nach oben in der österreichischen Politik, und er ist ja auch ein Mann.