Bewertung:

Die Klavierlehrerin ist ein stark polarisierender Roman, der sich mit komplexen und verstörenden Themen wie sexueller Unterdrückung und ungesunden Beziehungen auseinandersetzt. Die Geschichte spielt in Wien und dreht sich um Erika Kohut, eine gestörte Klavierlehrerin, die unter der erdrückenden Kontrolle ihrer Mutter steht. Viele Leser fanden das Buch gut geschrieben und intellektuell mutig, aber seine rohe und brutale Art machte es für andere schwer verdaulich. Die abrupte Erzählweise und der anspruchsvolle Schreibstil sowie die äußerst unangenehmen Charaktere haben einen großen Teil der Leser verunsichert und frustriert zurückgelassen.
Vorteile:⬤ Exzellenter Schreibstil mit kraftvollen Metaphern und prägnanter Sprache.
⬤ Mutige Erkundung komplexer Themen wie Sexualität und psychologische Verdrängung.
⬤ Regt zum Nachdenken an und stellt gesellschaftliche Normen in Frage.
⬤ Bietet eine rohe und ehrliche Darstellung von gestörten inneren Landschaften.
⬤ Unangenehme und schwierige Charaktere, die die Leser abschrecken können.
⬤ Der Schreibstil ist abrupt und kann chaotisch oder überwältigend wirken.
⬤ Die Handlung ist düster und hat keine erlösende Auflösung, was bei manchen Lesern ein Gefühl der Leere hinterlässt.
⬤ Manche finden es langweilig und schwer, sich darauf einzulassen, was dazu führt, dass viele das Buch aufgeben.
(basierend auf 110 Leserbewertungen)
Piano Teacher
Erika Kohut unterrichtet tagsüber Klavier am Wiener Konservatorium. Nachts zieht sie durch die Porno-Shows der Stadt, während ihre Mutter, die sie gleichermaßen liebt und hasst, auf sie wartet. In diesen emotionalen Druckkochtopf platzt der Musikstudent und Frauenheld Walter Klemmer.
Mit Walter als ihrem Schüler gerät Erika außer Kontrolle und verfällt dem Rausch der Selbstzerstörung. Die Klavierlehrerin, eine eindringliche Geschichte von morbidem Voyeurismus und Masochismus, wurde 1983 erstmals veröffentlicht und ist Elfreide Jelineks Meisterwerk.
Jelinek erhielt 2004 den Nobelpreis für Literatur für ihren „musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen in Romanen und Theaterstücken, die mit außerordentlichem sprachlichen Eifer die Absurdität der gesellschaftlichen Klischees und ihre unterdrückende Macht aufdecken.
Die Klavierlehrerin wurde von Michael Haneke zu einem international erfolgreichen Film verfilmt, der in Cannes mit drei bedeutenden Preisen ausgezeichnet wurde, darunter der Große Preis und der Preis für die beste Schauspielerin für Isabelle Huppert.