
Das Buch befasst sich eingehend mit bisher wenig untersuchten Sprachkontaktsituationen auf dem Balkan (Südosteuropa), die ein Kontinuum zwischen ethnischer und sprachlicher Trennung und Symbiose zwischen Bevölkerungsgruppen darstellen.
Die Studien in diesem Band verfolgen mehrere Ziele: Sie nehmen eine kritische Bewertung der Balkan-Sprachbund-Theorie vor; sie analysieren allgemeine Kontakttheorien vor dem Hintergrund neuer, originaler, repräsentativer Feld- und historischer Daten aus dem Griechischen, Albanischen, Romanischen, Slawischen und Jüdischen; sie verwenden neuere Methoden zur Erforschung der sprachlichen Konvergenz in zweisprachigen Gesellschaften und leisten einen Beitrag dazu; sie schlagen neue allgemeine Einschätzungen der extra- und intralinguistischen Faktoren der Balkanisierung im Laufe der Jahrhunderte vor; und sie skizzieren Perspektiven für die zukünftige Forschung. Die Faktoren, die für Kontaktszenarien und den Sprachwandel auf dem Balkan relevant sind, werden identifiziert und anhand von Modellen typologisiert, die sich beispielsweise auf eine ausgewogene oder unausgewogene (sozio)linguistische Situation beziehen.