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Ein äußerst nützlicher und dringend benötigter Überblick. In elf Kapiteln behandeln Autoren aus acht Ländern die komplexe Geschichte der Migration aus der Perspektive Mittel- und Osteuropas zwischen 1945 und 1993. In Anlehnung an Klaus Bades Enzyklopädie der europäischen Migrationen machen die Autoren ausgiebig Gebrauch von Quellen in den Landessprachen und geben einen umfassenden Überblick über die Bevölkerungsbewegungen in der Region zwischen Ostsee, Schwarzem und Adriatischem Meer. In den einzelnen Kapiteln werden Phänomene beleuchtet, die in anderen Bänden übersehen werden, darunter die Reaktionen einzelner Staaten auf verschiedene Migrationsphänomene sowie die politischen, wirtschaftlichen und ideologischen Folgen der menschlichen Bewegungen. Die Kapitel dieses Bandes sind nicht nur einheitlich in ihrem informativen Charakter, sondern auch darin, dass sie neue Wege für eine vertiefte Forschung vorschlagen.
(Adam Walaszek, Jagiellonen-Universität, Krak w, Polen)
Osteuropa ist ein emblematischer Raum der Mobilität, und die Geschichte des Kalten Krieges kann nicht erzählt werden, ohne die Migration aus und in die Länder der Region zu berücksichtigen. Dieser Band kommt zur rechten Zeit und bietet eine einzigartige umfassende Darstellung, die viele nützliche Informationen für weitere Forschungen enthält. Er ist sowohl für Migrationswissenschaftler als auch für Gebietsexperten ein Muss.
Ulf Brunnbauer, Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung, Regensburg, Deutschland
Das Handbuch ist in dreifacher Hinsicht ein Geschenk für Studierende der Migrationsforschung. Es versammelt das Fachwissen von Wissenschaftlern, die die Sprachen Ost- und Mitteleuropas fließend beherrschen und mit den Archiven vertraut sind. Dadurch wird die vielschichtige und komplexe Geschichte der Migration jenseits der pauschalen Bezeichnung "Sowjetblock" oder "osteuropäische Migration" dargestellt. Das Handbuch ist sowohl reichhaltig als auch übersichtlich, da es einerseits vertieftes Material über das europäische 20. Jahrhundert präsentiert und andererseits jedes Kapitel in ähnlicher Weise gliedert, so dass dem Leser transparent vergleichbare Historien geboten werden. Von Estland im Süden bis Albanien und von der UdSSR im Westen bis zur DDR beleuchtet jedes Kapitel eine komplexe Migrationsgeschichte, die sich durch nationale Politik, ethnische Zusammensetzung und Wirtschaft auszeichnet - von den katastrophalen Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs bis zu den internationalen Migrationen und der Politik der Bewegungen des Kalten Krieges sowie der Politik der Emigranten des Kalten Krieges selbst. Jedes Kapitel endet mit einem Epilog über internationale Migrationen nach 1989 und einem wertvollen Anhang über veröffentlichte und archivierte Quellen. Schließlich ist das Handbuch ein Beispiel für eine qualitativ hochwertige Arbeit, wie sie nur durch internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit möglich ist.
Leslie Page Moch, Michigan State University
Inhaltsverzeichnis
Einführung (Anna Mazurkiewicz)
Albanien (Agata Domachowska)
Baltische Staaten: Estland, Lettland und Litauen (Pauli Heikkil )
Bulgarien (Detelina Dineva)
Tschechoslowakei (Michael Cude und Ellen Paul)
Deutschland (Bethany Hicks)
Ungarn (Katalin K d r Lynn)
Polen (Slawomir Lukasiewicz)
Rumänien (Beatrice Scutaru)
Ukraine (Anna Fiń)
UdSSR (Alexey Antoshin)
Jugoslawien (Brigitte Le Normand)