
Der Band konzentriert sich auf die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg (1918-1923), als sich die politischen, militärischen, kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Osteuropa in hohem Maße konsolidierten.
Diese Zeit war einerseits geprägt von den Bemühungen, eine internationale Friedensordnung zu schaffen und die zuvor unterdrückten Völker auf den Weg der Emanzipation zu bringen. Andererseits war sie aber auch geprägt von politischem Revisionismus und territorialen Ansprüchen sowie einem Ausmaß an politischer Gewalt, das vielerorts eine Fortsetzung des Krieges darstellte, wenn auch unter veränderten Bedingungen.
Die politischen Entscheidungsträger versuchten, die entstehenden Nationalstaaten vor radikalen politischen Utopien zu schützen, mussten sich aber gleichzeitig den Herausforderungen einer sozialen und wirtschaftlichen Krise stellen, den Wiederaufbau der vielen weitgehend zerstörten Landschaften bewältigen und für die soziale Betreuung und Unterstützung der Kriegsopfer sorgen.