
Variation ist die Norm in der Sprache. Sie ist das universelle Merkmal, das nie durch Gegenbeispiele in Verlegenheit gebracht wurde.
Da Sprache ein gemeinsames Produkt der menschlichen Kognition und der menschlichen Gesellschaft ist, könnten die Dimensionen, die der Sprachvariation zugrunde liegen, die Komplexität des menschlichen Geistes offenbaren und uns definieren, was wir als kognitive und soziale Wesen sind, seien es nun Österreicher, die Deutsch sprechen, oder Nepalis, die Dumi sprechen. Dieser Band enthält acht Beiträge, die drei Dimensionen der Sprachvariation beleuchten. Die linguistische Dimension untersucht, wie sich Sprache über die physische Zeitspanne und über die sprachliche Breite hinweg verändert.
Die kognitive Dimension untersucht, wie der menschliche Geist mit der Häufigkeit von Erfahrungen und Lebenserfahrungen umgeht und wie er mit suboptimalen Verarbeitungsfähigkeiten zurechtkommt. Die kontextuelle Dimension schließlich konzentriert sich darauf, wie Sprache mit ihrer Umgebung interagiert, sei es in Form der geografischen Umgebung oder in Form von künstlerischen Stilen.
Die Einzigartigkeit dieses Bandes liegt nicht nur in der großen Bandbreite der untersuchten Dimensionen, sondern auch in dem breiten Spektrum der behandelten Sprachen. Dies ermöglicht es uns, ein umfassenderes Verständnis davon zu entwickeln, wie sich Sprache entwickelt und mit der menschlichen Kognition interagiert.