Bewertung:

Das Buch „Bewusste Gesellschaft“ stellt Rudolf Steiners Einsichten in den Schnittpunkt von Spiritualität und Sozialreform dar, wobei der Schwerpunkt auf den bewussten und unbewussten Motivationen des Proletariats liegt. Steiner argumentiert, dass eine echte Sozialreform in einem spirituellen Verständnis verwurzelt sein muss, das über rein materialistische oder klassenbezogene Perspektiven hinausgeht. Das Buch geht auf die erhebliche Diskrepanz zwischen den bewussten Überzeugungen des Proletariats und seinen tieferen, unbewussten Bedürfnissen nach spiritueller Erfüllung, individueller Freiheit und echtem Sozialismus ein.
Vorteile:Das Buch bietet eine tiefgreifende Analyse der geistigen Grundlagen, die für die Verwirklichung sozialer Reformen notwendig sind. Es beleuchtet wichtige Themen wie die Kluft zwischen dem Bewusstsein und den unbewussten Wünschen des Proletariats, die Kritik des Materialismus und das Potenzial für eine organischere Gesellschaftsstruktur, die auf einem spirituellen Verständnis beruht. Die neu verfügbaren Übersetzungen machen Steiners Werk leichter zugänglich und bieten wertvolle Einsichten für diejenigen, die seine Theorien studieren.
Nachteile:Einige Leser könnten den akademischen Charakter des Textes als Herausforderung empfinden, da er tief in philosophische Konzepte eindringt, die ohne Vorkenntnisse von Steiners Werken nicht leicht zu verstehen sind. Außerdem könnte der Schwerpunkt auf der Spiritualität nicht bei allen Lesern auf Gegenliebe stoßen, die einen eher materialistischen oder pragmatischen Ansatz für soziale Fragen bevorzugen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Conscious Society: Anthroposophy and the Social Question (Cw 189)
8 Vorträge, Dornach, 15. Februar - 16. März 1919 (CW 189)
Diese Vorträge, die im Kontext des kulturellen und sozialen Chaos der Nachkriegszeit gehalten wurden, sind Teil von Rudolf Steiners energischen Bemühungen, soziales Verständnis zu kultivieren und die Kultur durch seine innovativen Ideen zu erneuern, die auf der "Dreigliederung" basieren. Steiner entwickelt eine subtile und scharfsinnige Wahrnehmung dafür, wie soziale Dynamiken sich verändern und heilen könnten, wenn sie auf einer echten Einsicht in unsere dreifache Natur als Individuen, soziale Wesen und wirtschaftliche Teilnehmer an der Welt beruhen würden. Er bietet keine programmatische Agenda für den Wandel an, sondern eine echte Grundlage, aus der der Wandel organisch wachsen kann.
Soziale Formen und Reformen, so Steiner, werden "gemeinsam geschaffen" und nicht von einsamen Genies aufgezwungen. Nichtsdestotrotz sind einige der Gedanken und Ideen, die er hier als mögliches Modell vorstellt - bis hin zu den wirtschaftlichen Besonderheiten von Ware, Arbeit, Besteuerung, Grundrente und Kapitalismus selbst - in ihrer Klarheit und Originalität verblüffend. Dies ist kein mystischer Erguss, sondern ein aufrichtiges Plädoyer, gestützt auf tiefe Einsichten, um unser Denken und die Welt, in der wir leben, zu verändern. Wie er hervorhebt, schaffen Gedanken die Realität, und deshalb ist es entscheidend, wie und was wir denken.
Zu den vielen aktuellen und hochaktuellen Themen, die Steiner erörtert, gehören auch das Wesen von Geld und Kapital.
Steuern und der Staat.
Freies Unternehmertum und Initiative.
Kapitalismus und Marxismus.
Das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern.
"Mehrwerttheorie und der Begriff der Ware.
Und "Klassenbewusstsein", das Proletariat und die Bourgeoisie.
Dieser Band ist eine Übersetzung aus dem Deutschen von Die soziale Frage als Bewu tseinsfrage. Die geistigen Hintergründe der sozialen Frage - Band I (GA 189)