Bewertung:

Das Buch ist eine Zusammenstellung von Vorträgen zu einem bestimmten Thema, die ein tieferes Verständnis vermitteln. Es hat jedoch gemischte Kritiken hinsichtlich der Ausführlichkeit erhalten.
Vorteile:Das Buch fasst mehrere Vorlesungen zusammen und bietet so eine vollständigere und erhellendere Perspektive auf das Thema.
Nachteile:Einige Kritiker bemängeln die Tendenz des Autors, übermäßig viele Wörter zu verwenden, was der Klarheit des Inhalts abträglich sein kann.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Sexuality, Love and Partnership: From the Perspective of Spiritual Science
"Rudolf Steiner stellt das Dilemma der menschlichen Seele dar, die in männliche und weibliche Attribute gespalten ist..., bietet aber einen Entwicklungsweg an, der schließlich zur Überwindung dieser Attribute führt - was Jung 'Individuation' nannte, eine Verschmelzung mit dem wahren Selbst oder wahren Ich des Menschen." (aus der Einleitung)
Wir leben in einer sexualisierten Gesellschaft, umgeben von sexuellen Bildern und Inhalten in fast allen Lebensbereichen. Dieser Zustand stellt uns vor viele Herausforderungen. Dazu gehören die abnehmende Klarheit und zunehmende Verwirrung über den Unterschied zwischen Liebe und Sex.
Streit zwischen Männern und Frauen über ihre Rolle in der Gesellschaft.
Und ein ständiger Angriff auf die Unschuld der Kindheit.
Trotz der Empfindlichkeiten seiner Zeit hat Steiner einen großen Beitrag zu unserem Verständnis des komplexen Themas Sexualität geleistet. In diesem neu zusammengestellten Sammelband beschreibt Steiner den Punkt in der Evolution, an dem sich der Mensch von einem androgynen, eingeschlechtlichen Wesen zu einem Wesen männlichen und weiblichen Geschlechts entwickelt hat. Er zeichnet die sich verändernden Rollen der Geschlechter in der Gesellschaft nach, von der matriarchalischen Vergangenheit bis zur heutigen patriarchalischen Vorherrschaft. Die Trennung der Geschlechter bringt Leid, aber auch die Möglichkeit, höhere Stufen der Liebe zu erreichen. In ferner Zukunft kann die Menschheit die Sexualität in eine neue Form entwickeln, mit der Möglichkeit, dass sogar der Prozess der Fortpflanzung transformiert wird.
Steiner ist erfrischend vorurteilsfrei und predigt keine Askese. Er erkennt die allzu menschliche Zerbrechlichkeit an, mit der sich die Menschen in ihrem persönlichen Leben konfrontiert sehen, selbst im Falle einer so großen Persönlichkeit wie Goethe. Sex ist eine notwendige Stufe der menschlichen Entwicklung, und die gespaltene Natur des Menschen ist eine Tatsache unserer Zeit. Ihre Heilung wird schrittweise erfolgen, aber wie Amfortas in der Gralsgeschichte - dessen verwundete Leiste eine Metapher für amouröse Missgeschicke war - können wir alle durch Liebe und Mitgefühl geheilt werden.